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Rückblick auf den Immobilien-Baumarkt

Schwieriges 2021 auf dem Bau – und die Lektionen daraus

Bauherren, Architekten und Planer erinnern sich ungern an das vergangene Jahr. Corona, Lieferschwierigkeiten für verschiedenste Materialien und Dauerregen im Sommer brachten manche Baustelle fast zum Erliegen. Auch Budgetüberschreitungen waren an der Tagesordnung. Gegen solche Risiken hilft nur eine sorgfältige und langfristige Planung.

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Landauf, landab zeigte sich diesen Sommer auf Baustellen dasselbe Bild: Ausbleibende Materiallieferungen, stockender Baufortschritt und Schwierigkeiten, die Budgets einzuhalten. Der Grund dafür: Corona und Lockdowns führten weltweit zu Produktionsunterbrüchen und zum Zusammenbruch von Lieferketten. Der unerwartet rasche und starke Aufschwung der Wirtschaft und damit auch der Bautätigkeit nach dem ersten Corona-Schock zog deshalb eine enorme Materialknappheit und stark steigende Preise nach sich. Die Misere betraf verschiedenste Baumaterialien, vom Holz über Metall bis zu Farben. Am Beispiel von Holz-Metall-Fenstern lässt sich der Effekt sehr gut verdeutlichen:

  • Beim Holz führte die Aufschwung-Phase zu einer sehr starken Nachfrage in Asien und Nordamerika, was den globalen Markt austrocknete. Hinzu kam der aktuelle Trend zu nachhaltigem Bauen – und damit Bauen mit Holz. Die Lieferfristen für Schweizer Baustellen verlängerten sich von Wochen auf Monate, die Preise stiegen um über 100% an.
  • Fensterbeschläge werden aus Kostengründen weitgehend im asiatischen Raum produziert und in Grosscontainern nach Europa importiert. Die Lieferfristen verlängerten sich wie beim Holz auf mehrere Monate, die Preise erhöhten sich um 50 bis 100%. Ähnliches gilt für Dichtungsgummis.
  • Metallverkleidungen für Fenster werden zwar in Europa gefertigt. Die Rohstoffe dafür kommen jedoch aus Übersee. Deren Preise liegen heute um 30 bis 50% höher als vor einem Jahr. Dasselbe gilt bei Farben und Beschichtungen: Obwohl diese in der Schweiz hergestellt werden, führte der Rohstoffimport dafür zu Preissteigerungen und Terminverzögerungen.


Ein weiteres Problem in der aktuellen Situation ist die inzwischen fast überall eingeführte 
Just-in-Time-Produktion. Wenn nur schon eine Komponente für die Fenster verzögert ankommt, steht die gesamte Produktion still. Was in den letzten 20 Jahren sehr gut funktionierte, erwies sich nun in der Krisensituation als Achillesferse. Da sich die Produktionsmethoden und Lieferketten nicht über Nacht anpassen lassen, ist auch in den nächsten Monaten noch mit Lieferengpässen und angespannten Preisen zu rechnen.

Extremwetter kann Bauprozess stark beeinflussen

Der Klimawandel wird in den kommenden Jahrzehnten zu mehr Wetterextremen führen. Was dies für die Bauwirtschaft bedeuten kann, zeigten der Frühsommer und Sommer 2021. Bei Neubauprojekten führte der Dauerregen zu zeitlichen Verzögerungen und zu Qualitätsfragen. Für Erdarbeiten braucht es möglichst trockenes Wetter. Schalen, Armieren und Betonieren kann man zwar auch bei strömendem Regen – doch der Rohbau lagert dabei sehr viel Feuchtigkeit ein. Dies verzögert den weiteren Ausbau, und der erhöhte Feuchtigkeitshalt kann in den ersten Betriebsjahren zu Problemen führen. Ein Ausweg ist, den Rohbau zu heizen und zu trocknen; doch dies kostet Energie und Geld. Dasselbe Problem ergibt sich beim Holzbau: Die Elemente werden vor Witterung geschützt vorgefertigt. Doch die Montage in permanentem Regen kann die Substanz beschädigen.

Realistisch planen

Sowohl die Corona-Pandemie als auch der überdurchschnittlich nasse Sommer zeigten die Schwächen und Risiken einer auf möglichst tiefe Kosten ausgerichteten, digitalisierten und bis ans Limit durch getakteten Bauplanung und -produktion schonungslos auf. Kaum fällt ein Glied der Kette aus oder verzögert sich, gerät der gesamte Bauprozess ins Stocken – mit entsprechenden Folgen auf der Kosten- und Terminseite. Architekten, Planer tun deshalb gut daran, die Planungen mit dem notwendigen Detaillierungsgrad abzuschliessen, Ausschreibungen rechtzeitig durchzuführen sowie zeitliche und finanzielle Reserven für Risikofaktoren einzurechnen. Das Wetter zu bestellen, funktioniert leider noch nicht – doch auch solche Eventualitäten müssen vermehrt in die Planung einbezogen werden.

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