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Marktzahlen und Einschätzungen zu Wohnimmobilien im Kanton Luzern. Erfahren Sie jüngsten Entwicklungen, Trends und Herausforderungen, welche die Branche prägen.
Im Kanton Luzern ist die Nachfrage nach Wohneigentum nach wie vor beträchtlich, unterstützt von tiefen Hypothekarzinsen und stabilen wirtschaftlichen Aussichten. Die Bautätigkeit kann jedoch mit der Nachfrage nicht Schritt halten, was die Eigenheimpreise weiter steigen lässt. Auch die inserierten Wohnungsmieten gehen deutlich nach oben.
Wohneigentum ist im Kanton Luzern weiterhin sehr begehrt: Im 1. Quartal 2025 nahmen die Suchabonnemente für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 20% zu. Bei den Einfamilienhäusern betrug der Zuwachs sogar 25%. Gleichzeitig sank die Zahl der zum Kauf angebotenen Eigentumswohnungen auf lediglich 2.4% des Bestands, während die Angebotsziffer im Segment der Einfamilienhäuser bei sehr tiefen 1.3% verharrte. Beide Kennzahlen liegen nicht nur deutlich unter dem Gesamtschweizer Durchschnitt, sondern ebenfalls unter den kantonalen Mittelwerten der vergangenen 10 Jahre. Grund für diese Entwicklung ist neben der regen Nachfrage nach Wohneigentum auch die gleichzeitig unzureichende Neubautätigkeit.
Die knappe Angebotssituation lässt die Eigenheimpreise im Kanton Luzern kontinuierlich in die Höhe klettern. Besonders stark verteuerten sich jüngst die mittelpreisigen Eigentumswohnungen: Deren Werte lagen im 1. Quartal 2025 um 6.6% über jenen des Vorjahrs, während mittelpreisige Einfamilienhäuser im gleichen Zeitraum einen weit moderateren Preisanstieg von 1.8% verzeichneten. In Anbetracht der tiefen Zinsen und der anhaltend starken Nachfrage nach Wohneigentum ist auch im weiteren Jahresverlauf mit steigenden Preisen zu rechnen.
Das Angebot an Mietwohnungen ist im Kanton Luzern ebenfalls stark eingeschränkt. Vor allem in der Luzerner Agglomeration und in der Region Sursee/Seetal besteht ein grosses Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Aufgrund der angespannten Marktlage verzeichneten die inserierten Wohnungsmieten im 1. Quartal 2025 einen deutlichen Anstieg. Im kantonalen Durchschnitt lagen sie 4.0% über dem Vorjahreswert (Schweiz: +2.3%).
Mit einer spürbaren Entspannung ist vorerst nicht zu rechnen. In den vergangenen vier Quartalen wurden im Kanton Luzern zwar Baugesuche für rund 1100 neue Mietwohnungen eingereicht – dieser Wert liegt jedoch 35% unter dem Vorjahr. Ausserdem setzen viele Neubauprojekte den Abbruch von bestehenden Wohnungen voraus, was den Nettozugang an Wohnraum zusätzlich schmälert. Unter diesen Umständen ist im Kanton Luzern weiterhin mit steigenden Angebotsmieten zu rechnen.
Der Kanton Luzern ist als Wohn- und Arbeitsstandort weiterhin beliebt. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums sind hier sowohl Eigenheime als auch Mietobjekte sehr gesucht. Der intensiven Nachfrage steht jedoch ein äusserst geringes Angebot an freiem Wohnraum gegenüber, was schon seit Längerem steigende Kaufpreise und Wohnungsmieten zur Folge hat. Weiterhin beeinflussen lokale Faktoren wie Lage, Infrastruktur und spezielle Nachfragemuster das Preisniveau und die Marktdynamik in den verschiedenen Luzerner Regionen.
Nachfolgend finden Sie unsere Einschätzung zu den lokalen Märkten im Kanton Luzern.
Ein Auszug aus dem Bericht zum Luzerner Immobilienmarkt:
Seit den letztjährigen Zinssenkungen ist in der Stadt Luzern und den umliegenden Seegemeinden die Nachfrage nach Eigentumswohnungen geradezu sprunghaft angestiegen: Ganze 45% mehr Suchabos als im Vorjahr waren Ende 2024 in der Stadt Luzern registriert, fast ebenso stark wuchs die Nachfrage in der Gemeinde Meggen. Dadurch haben auch die Kaufpreise wieder erheblich zugelegt – ungeachtet dessen, dass in dieser Region bereits die kantonsweit höchsten Preise für Wohneigentum gezahlt werden. Dies gilt allerdings nur für die Eigentumswohnungen, welche sich zwischen dem 4. Quartal 2023 und dem 4. Quartal 2024 um 8.5% verteuerten. Im Segment der Einfamilienhäuser tragen die bereits sehr hohen Preisniveaus zu einer Drosselung der Dynamik bei, was im Jahr 2024 einen Rückgang von knapp 1% zur Folge hatte.
Bildquelle: Mike Niederhauser/VBS/DPPS
In der Luzerner Agglomeration hat die Preisentwicklung bei den Eigentumswohnungen ebenfalls an Dynamik gewonnen. Mit einem Anstieg von 4.2% entwickelten sich die Kaufpreise im Jahr 2024 jedoch weniger stark nach oben als in den anderen Luzerner Regionen. Die mittleren Einfamilienhäuser verteuerten sich um 1.4% , was – ähnlich wie auf kantonaler Ebene – deutlich unter der Wachstumsrate der vorangegangenen Jahre liegt. Die begrenzte Auswahl spricht auch weiterhin für moderate Preisanstiege. Zwar zeichnet sich im regionalen Mehrfamilienhausmarkt eine Zunahme der Bautätigkeit ab – vor allem in Ebikon, Rain und Malters wurden im letzten Jahr einige Grossprojekte mit Stockwerkeigentum baubewilligt. Das zusätzliche Angebot dürfte jedoch auf eine robuste Nachfrage stossen und schnell absorbiert werden.
Das Gebiet rund um den Sempachersee hat sich in den letzten Jahren zu einer begehrten Wohnregion entwickelt und verzeichnet einen regen Zuzug. Das Kaufangebot fällt in dieser Region etwas umfangreicher aus als im kantonalen Durchschnitt und wird stetig ausgebaut. Dennoch ist die Nachfrage wesentlich grösser als das Angebot, und das betrifft sämtliche Preisklassen und Grössenkategorien. Insbesondere im Segment der Eigentumswohnungen steigen dadurch die Kaufpreise schon seit einigen Jahren kontinuierlich an. Im 4. Quartal 2024 lagen sie erneut 4.7% über dem Vorjahreswert, womit die Preisentwicklung über dem Zehnjahresdurchschnitt von knapp 3% lag. Bei den Einfamilienhäusern resultierte eine nur leicht positive Preisentwicklung von plus 0.8%.
In der Region Seetal wurde die zeitweise grössere Auswahl an Eigentumswohnungen schnell absorbiert: Die Angebotsziffer, die zu Beginn des vergangenen Jahres noch 4.1% betrug, ging bis Ende 2024 auf 2.5% zurück. Die zunehmend dynamische Nachfrage in dieser immer beliebter werdenden Region mit noch vergleichsweise moderaten Kaufpreisen hat diesen zuletzt starken Auftrieb verliehen: Die Preise der Eigentumswohnungen stiegen zwischen dem 4. Quartal 2023 und dem 4. Quartal 2024 um 7.4% und die gehandelten Einfamilienhäuser verteuerten sich hier kantonsweit am stärksten mit einem Plus von 5.9%. Zurzeit befinden sich noch einige Bauprojekte mit Stockwerkeigentum in der Realisierung, aber längerfristig zeichnet sich anhand der eingereichten Baugesuche ein Nachlassen der Bautätigkeit ab.
Der Wohnungsbedarf wächst auch in der Region Willisau stetig. Allerdings hat die Wohnbautätigkeit in den letzten Jahren abgenommen und zeigt auch momentan nur wenig Dynamik. Sowohl der Mangel an verfügbaren Kaufobjekten als auch die erneut gestiegene Eigenheimnachfrage schlagen sich in dieser Region in markanten Preisanstiegen nieder – vor allem im Segment der Eigentumswohnungen, in welchem die Region Willisau im Jahresverlauf 2024 ein Plus von 7.3% verzeichnete. Die Einfamilienhäuser verteuerten sich ebenfalls, wobei das Preiswachstum im mittleren Segment lediglich 2% betrug. Trotz der Preisanstiege punktet die Region weiterhin mit moderaten Wohnkosten, da Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser hier typischerweise für 20% weniger gehandelt werden als im kantonalen Schnitt.
Obwohl im Entlebuch die Preise für Wohnimmobilien in den letzten Jahren zum Teil erheblich nach oben geklettert sind, ist diese ländlich geprägte Region für Eigenheimsuchende immer noch verhältnismässig erschwinglich. Während ein gängiges Einfamilienhaus schon für etwa 1 Million Franken erworben werden kann, kosten neuere 4-Zimmer-Wohnungen im regionalen Mittel rund 760’000 Franken. Das Kaufinteresse ist intakt, aber das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ist im Entlebuch deutlich ausgeglichener als in den anderen Luzerner Wohnregionen. Dennoch verteuerten sich die mittleren Eigentumswohnungen im Jahr 2024 um weitere 8%, während sich die Einfamilienhauspreise mit plus 0.4% praktisch auf dem Niveau des Vorjahres bewegen.
Detaillierte Einblicke erhalten Sie auf der Seite «Perspektiven für Immobilieninvestoren».