3. Säule - je früher desto besser

Weniger Steuern, mehr für den Wohntraum und frühzeitig fürs Alter vorsorgen. Einzahlungen in die 3. Säule lohnen sich auch in jungen Jahren.

Warum lohnt sich frühzeitiges Vorsorgen?

Für die Vorsorge gibt es kein zu früh, nur ein zu spät. Für junge Erwachsene ist Altersvorsorge oft noch kein Thema. Das ist verständlich, denn wer denkt in jungen Jahren schon so weit in die Zukunft?

Die AHV als 1. Säule dürfte das absolute Existenzminimum wohl auch in Zukunft weitgehend absichern. Das angesparte Kapital aus der Pensionskasse (berufliche Vorsorge, 2. Säule) hilft zusätzlich, dass man im Alter über die Runden kommt.

Falls du aber den Wunsch hast, nach der Aufgabe der Erwerbstätigkeit den gewohnten Lebensstandard – oder auch mal ein «Extra» – zu geniessen, dann wirst du auf deine private Vorsorge angewiesen sein. Dein angespartes Guthaben der Säule 3a wird dann die Leistungen aus den obligatorischen Sozialversicherungen wesentlich ergänzen.

Fazit

Wenn du über mehrere Jahrzehnte hinweg konsequent Kapital in der Säule 3a aufgebaut hast, stehen deine Chancen gut, dass du als Rentenbezügerin oder Rentenbezüger deinen bisherigen Lebensstandard in angemessener Weise fortführen kannst.


Wie funktioniert die Altersvorsorge in der Schweiz?

Das Schweizer Vorsorge-System basiert auf drei Säulen und hat zum Ziel, die Schweizer Bevölkerung im Alter, bei Invalidität und im Todesfall finanziell abzusichern. Die 1. Säule dient der staatlichen, die 2. Säule der beruflichen und die 3. Säule der privaten Vorsorge.


Kann ich flexibel einzahlen?

Bei der Säule 3a kannst du jedes Jahr die Höhe und den Zeitpunkt der Einzahlung selber bestimmen. Falls du dir den maximalen Einzahlungsbetrag nicht leisten kannst oder willst, bestimmst du den Betrag, den du einbezahlen möchtest.

Warum lohnt sich die Einzahlung des Maximalbetrags?
  • je mehr du einzahlst, desto mehr kannst du in der Steuererklärung in Abzug bringen
  • je mehr du einzahlst, desto mehr steht dir im Alter oder beispielsweise auch für die Finanzierung von selbstbewohntem Wohneigentum zur Verfügung
  • Tipp: Richte einen Dauerauftrag ein.

Anfangs Jahr und regelmässig via Dauerauftrag in die Säule 3a einzahlen lohnt sich. Denn so geht die Einzahlung nicht vergessen und das Geld wird nicht anderweitig aufgebraucht.

  1. Logge dich im E-Banking ein.
  2. Gehe zum Menüpunkt «Zahlungen» und wähle «Daueraufträge».
  3. Wähle «Auftrag erfassen» und die gewünschte Zahlungsart.
  4. Erfasse den gewünschten Dauerauftrag.

Spare ich Steuern?

Du kannst deine Einzahlungen in ein Säule 3a-Konto im vollen Umfang vom steuerbaren Einkommen abziehen. 

Als erwerbstätige Person mit Anschluss an eine Pensionskasse kannst du maximal 7'056 Franken einzahlen, als Selbstständigerwerbende ohne Pensionskassenanschluss sogar 35'280 Franken (Stand 2024).

Ein weiterer Vorteil: Das Vorsorgekapital der Säule 3a unterliegt während der Vertragsdauer weder der Einkommens-, Vermögens- noch der Verrechnungssteuer. Würdest du jeweils jährlich die gleiche Summe auf ein normales Sparkonto einzahlen, so wären sowohl das angesparte Kapital (Vermögenssteuer) als auch die Zinsen (Verrechnungs- bzw. Einkommenssteuer) steuerpflichtig.

  • Tipp
    Da in den meisten Kantonen der Steuertarif mit der Grösse des angehäuften Sparvermögens steigt, empfiehlt es sich, das Kapital auf mehrere 3a-Konti zu verteilen und diese gestaffelt zu beziehen. Denn beim Kapitalbezug muss das ganze Konto vollständig aufgelöst werden. «Viele Sparer eröffnen ein weiteres Vorsorgekonto, wenn der Saldo zwischen 30'000 und 45'000 Franken liegt», sagt Livia Schnüriger, Geschäftsführerin Freizügigkeits- und Vorsorgestiftung Sparen 3. 

Vorsorgebeispiel

Luca Schmid, 32-jährig, verheiratet, röm.-katholisch, steuerbares Einkommen 73’000 Franken (unter Berücksichtigung Abzug Maximalbetrag Säule 3a), wohnhaft in der Stadt Luzern.

Annahme: jährliche Einzahlung des Maximalbetrags von 7’056 Franken (Stand 2024), gleichbleibender Einkommenssteuersatz (Mittelwert des Kantons Luzern) ohne Berücksichtigung von Zins und Zinseszins.

Hinweis: Bei Auszahlung wird das Vorsorgekapital getrennt vom übrigen Einkommen zu einem reduzierten Einkommenssteuersatz besteuert. Wünschen Sie eine auf Ihre Situation passende Berechnung oder eine spezifische Beratung, dann wenden Sie sich direkt an Ihre Kundenberaterin oder Ihren Kundenberater.

Beispiel Balkendiagramm zur Steuerersparnis, nach Abzug der Sondersteuer auf Kapitalzahlung,  im Verlauf von 30 Jahren

Kann ich 3a-Gelder frühzeitig beziehen?

Man spricht bei der Säule 3a zwar von gebundener Vorsorge, aber du kannst das angesparte Kapital unter bestimmten Bedingungen auch früher beziehen:

Auswanderung

Beim endgültigen Verlassen der Schweiz kannst du das angesparte 3a-Kapital frühzeitig beziehen.

Wohneigentum erwerben

Wenn du dir den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchte, kannst du das angesparte Kapital der Säule 3a frühzeitig beziehen. Nicht nur für den Erwerb oder die Erstellung des Eigenheims, auch bei späteren Investitionen oder für die Rückzahlung der Hypothek kannst du Gelder aus der Säule 3a beziehen.

Berufliche Selbstständigkeit

Falls du vor hast, dich beruflich selbständig zu machen, kannst du dir das Vorsorgekapital ebenfalls ausbezahlen lassen und damit die mit der Aufnahme der Selbstständigkeit verbundenen Ausgaben decken.

Bezug von Invalidenrente

Beim Bezug einer ganzen Invalidenrente kannst du das 3a-Kapital ebenfalls beziehen.


Weshalb sollte ich 3a-Gelder anlegen?

Wusstest du, dass du CHF 460.- im Jahr sparen kannst, wenn du 2x pro Woche deinen Kaffee von Zuhause mitnimmst? Erstaunlich, nicht? Dieses Geld könntest du in deine 3. Säule investieren und das ganz einfach.

Ist ein Vorsorgekonto sicherer als ein Vorsorgefonds? Das hängt von den individuellen Umständen ab. Die Inflation verringert im Laufe der Zeit die Kaufkraft des Geldes, insbesondere wenn niedrige Zinsen das Geld auf dem Konto kaum vermehren. Ein Vorsorgekonto kann somit auch Risiken bergen.

Vorsorgefonds bieten höhere Renditechancen, obwohl dein Vermögen Schwankungen unterliegt. Da die meisten Menschen noch viele Jahrzehnte bis zum Zugriff auf ihre Geldanlagen haben, können Börsenschwankungen über die Zeit ausgeglichen werden. Mit einem Anlagehorizont von 10 Jahren oder mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Vermögen durch Anlagefonds vermehrt.

  • Tipp: Gestaffelt investieren
    Investiere nicht deine gesamte Anlagesumme auf einmal. Lege stattdessen regelmässig (z.B. monatlich) in gleichbleibenden Beträgen über einen bestimmten Zeitraum an. Dadurch profitierst du vom «Durchschnittspreiseffekt». Bei hohen Kursen erwirbst du automatisch weniger Anteile im Vergleich zu Zeiten, in denen die Kurse niedrig sind. Auf diese Weise werden Schwankungen zum eigenen Vorteil genutzt und etwas geglättet und du profitierst langfristig von einem günstigeren durchschnittlichen Kaufpreis.
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