Nachhaltige Baumaterialien
Grundvoraussetzung für ein gutes Innenraumklima und positiven Auswirkungen auf den Ressourcen-Bedarf
Ist Holz nachhaltiger als Beton? Beide, Holz wie Beton sind regional vorhanden. Holz stammt vorwiegend aus europäischen Wäldern. Beton besteht aus Kies, Sand, Zement (gebrannter Kalkstein) und Wasser. Das tönt nachhaltig. Doch, das stimmt so nur bedingt. Für die Herstellung von Zement wird nachweislich mehr graue Energie benötigt, als für die Verarbeitung von Holz. Zudem ist Holz ein erneuerbarer Rohstoff. Man könnte ein Vielfaches an Gebäuden in Holzbauweise erstellen, ohne den Holzbestand zu schmälern.
Doch dem Bauen in Holz sind Grenzen gesetzt. Zurzeit entstehen mehrere Hochhäuser in Holzbauweise. Im Untergeschoss wird es mit dem Holz jedoch schwierig und es bestehen Nachteile. Untergeschosse und Fundamente sind dauernd der Erdfeuchtigkeit ausgesetzt. Da ist der Beton im Vorteil.
Auch für Anbauten und Aufstockungen ist der Holzbau dank Vorfertigung, Gewichtsvorteilen und entsprechend kurzer Bauzeit eine ideale Alternative.
Zur Nachhaltigkeit leisten nicht nur nachwachsende Rohstoffe und lokal hergestellte Baustoffe ihren Beitrag, sondern auch Produkte, die rezyklierbar oder biologisch abbaubar sind. Wobei hier je nach Produkt Zweifel aufkommen können: Ist der Einbau von Laminatböden nachhaltig, nur weil eine wiederverwertbare Holzträgerplatte zum Einsatz kommt? Sind Kunststofffenster aus rezykliertem Plastik tatsächlich nachhaltig?
Vor allem im Ausbaubereich haben nachhaltige Materialien einen weiteren, positiven Nebenaspekt: Sie verhindern Schadstoffimmissionen und tragen zu einer guten Innenraumqualität bei. Nachhaltige Baumaterialien wirken sich positiv auf die graue Energiebilanz und auf einen verminderten Ressourcen-Bedarf aus. Von einem hochwertigeren Material wird oft eine geringere Menge benötigt und es hat eine längere Lebensdauer.
Nachhaltigkeit endet nicht mit dem Neu-, Um- oder Ersatzneubau, sondern ist auch während der Nutzung bis zum einstigen Rückbau wichtig. Nehmen wir das Beispiel Glas. Ein an sich dauerhaftes Produkt. Es ist während der Nutzung nur durch chemische Reinigungsmittel sauber zu halten und im Verbund mit Kunststoffen beim Rückbau als Sondermüll zu deponieren.
Qualität und Nachhaltigkeit haben ihren Preis. Doch gerade bei Investitionen in Immobilien, bei welcher wir eine lange Nutzungsdauer anstreben, lohnt es sich, nicht auf billige, sondern sinnvolle Materialisierung zu setzen.
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