Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) verfolgt das Ziel, das Thema Nachhaltigkeit konzernweit systematisch zu steuern sowie ihre Nachhaltigkeitsziele und die erzielten Fortschritte transparent darzustellen.
Das Selbstverständnis der LUKB basiert seit ihrer Gründung im Jahr 1850 auf einer langfristig ausgerichteten Geschäftspolitik. Sie verfolgt das Ziel, einen hohen Nutzen für Bevölkerung und Wirtschaft des Kantons Luzern zu schaffen. Ein zentraler Aspekt dabei ist Nachhaltigkeit, nämlich die Rücksichtnahme auf nachfolgende Generationen, indem schonungsvoll mit den begrenzten Ressourcen umgegangen, eine zukunftsfähige Gesellschaft mitgestaltet und die soziale Gerechtigkeit gefördert werden soll. Als Marktführerin im Wirtschaftsraum Luzern und als bedeutende Arbeitgeberin ist sich die LUKB ihrer besonderen Verantwortung bewusst und nimmt diese aktiv, ganzheitlich und zukunftsgerichtet wahr.
Die LUKB hat zu diesem Zweck das Thema Nachhaltigkeit organisatorisch klar adressiert, um konzernweit ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement und ein geeignetes Reporting sicherzustellen.
Das Bekenntnis zur langfristigen Wertschöpfung drückt sich auch in der unternehmerischen Motivation der LUKB aus («Purpose»):
Nachhaltigkeit ist Teil der Unternehmensstrategie «LUKB25». Die LUKB hat sich das Ziel gesetzt, das Thema Nachhaltigkeit gemäss der oben angeführten Definition konzernweit systematisch zu steuern und ein geeignetes Reporting sicherzustellen. Dabei basiert sie auf dem im folgenden Kapitel dargestellten Orientierungsrahmen. Neben der Weiterentwicklung auf Ebene der wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit wird die LUKB im Jahr 2024 einen besonderen Schwerpunkt auf die Klimastrategie und -berichterstattung legen.
Die LUKB orientiert sich bei der Wahrnehmung ihrer unternehmerischen Verantwortung am folgenden Referenzrahmen:
Die LUKB verfügt aktuell über die folgenden Nachhaltigkeits-Ratings. Diese beiden ESG-Ratings sind Teil des strategischen Zielsystems der LUKB (Balanced Scorecard). Bei weiteren ESG-Ratings verfolgt die LUKB das Ziel, mindestens «investment grade» zu sein.
Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Organisation der LUKB klar adressiert mit dem Ziel, ein konzernweit systematisches Nachhaltigkeitsmanagement sicherzustellen. Die Governance beruht auf den bewährten «Checks & Balances» zwischen Leitung und Aufsicht, auf einer transparenten Informationspolitik sowie auf einem klaren Bekenntnis der obersten Gremien zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung.
Der Verwaltungsrat (VR) der LUKB trägt die Verantwortung für die Oberleitung, Aufsicht und Kontrolle im Bereich von Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsrisiken. Er setzt und überwacht die Nachhaltigkeitsstrategie und das Leitbild zu den verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen, einschliesslich der damit verbundenen Risiken. Weiter überwacht er die Einhaltung der massgebenden Gesetze, Regeln und Vorschriften mit Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen und Nachhaltigkeitsrisiken. Er trägt die Verantwortung für die externe Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsthemen und definiert die generellen Umsetzungsvorgaben.
Die Geschäftsleitung der LUKB verantwortet die operative Umsetzung der Strategie und des Leitbildes zu Nachhaltigkeitsthemen und definiert konzernweit die spezifischen Zielsetzungen sowie die gültigen Stossrichtungen. Zudem verantwortet sie die operative Umsetzung der massgebenden Gesetze, Regeln und Vorschriften mit Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen und Nachhaltigkeitsrisiken.
Sie bewertet das Management der Nachhaltigkeit und der Nachhaltigkeitsrisiken jährlich auf Zweckmässigkeit und Wirksamkeit und sorgt dafür, dass die materiellen und personellen Mittel für ein effizientes Management zur Verfügung stehen. Die Geschäftsleitung behandelt die internen Berichte zu Nachhaltigkeitsthemen und entscheidet nach Bedarf und Aktualität über relevante Themen. Die Verantwortung für das Thema Nachhaltigkeit auf Stufe Geschäftsleitung liegt beim CEO.
Die Fachstelle Nachhaltigkeit bildet die interne und externe Anlaufstelle für Fragen der Nachhaltigkeit und unterstützt den Dialog mit den Anspruchsgruppen (Stakeholder) der LUKB. Sie bereitet zusammen mit der Geschäftsleitung die konzernweit gültige Nachhaltigkeitsstrategie vor. Sie überprüft und beurteilt periodisch (mindestens jährlich) die wesentlichen Themen, die Ziele, die Zielerreichung und die Massnahmen der Nachhaltigkeitsstrategie. Sie setzt Impulse für die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagements. Weiter unterstützt die Fachstelle Nachhaltigkeit weitere Organisationseinheiten der LUKB konzernweit bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsmassnahmen.
Zusammen mit dem CFO und dem Bereich Kommunikation stellt die Fachstelle Nachhaltigkeit die externe Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den regulatorischen Vorgaben und den Leitplanken des Verwaltungsrates sicher. Zudem unterstützt sie den Bereich Kommunikation bei der internen und externen Nachhaltigkeitskommunikation. Die Fachstelle Nachhaltigkeit rapportiert regelmässig an die Geschäftsleitung und an den Verwaltungsrat.
Das Monitoring und die Analyse von Entwicklungen und neuen regulatorischen Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit gehören ebenfalls zur Aufgabe der Fachstelle Nachhaltigkeit. Sie unterstützt den konzerninternen Aufbau von relevantem Wissen zu Nachhaltigkeitsthemen. Sie setzt überdies Massnahmen zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden für Nachhaltigkeitsthemen um.
Zur Rolle und zu den Verantwortlichkeiten der Risiko-Funktion im Bereich der Nachhaltigkeit verweisen wir auf den Geschäftsbericht, Anhang Finanzbericht, Kapitel «Risikomanagement», ab Seite 87.
Die LUKB ist per Ende Jahr 2023 Mitglied verschiedener Verbände und Initiativen im Nachhaltigkeitsbereich und orientiert sich an deren Standards, Empfehlungen und Zielen:
Verbände/Initiativen | Beschreibung |
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UN Sustainable Development Goals (SDG) | Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) enthält 17 Ziele (169 Unterziele) für nachhaltige Entwicklung. Die Ziele tragen den Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt Rechnung. Die LUKB orientiert sich primär an sieben für sie relevante SDG. Weitere Informationen zu den SDG befinden sich im Anhang «Unternehmerische Verantwortung» auf Seite 72. |
UN Principles for Responsible Investment (PRI) |
Bei den Prinzipien für ein verantwortungsvolles Investieren handelt es sich um eine von den Vereinten Nationen (UN) unterstützte Investoreninitiative. Die LUKB hat die UN PRI im Jahr 2019 unterzeichnet. |
Climate Action 100+ | Climate Action 100+ ist die weltweit grösste Investoreninitiative im Bereich Klimawandel. Die Initiative hat zum Ziel, Unternehmen, darunter einige der weltweit grössten Treibhausgasemittenten, dazu zu bewegen, sich klimafreundlicher auszurichten und bewusster mit Klimarisiken umzugehen. Die LUKB beteiligt sich seit 2021 an dieser einflussreichen Initiative. |
Global Reporting Initiative (GRI) | Die Reporting-Standards der GRI sind die weltweit verbreitetsten branchenübergreifenden Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die LUKB arbeitet an der Umsetzung der GRI-Standards und wird erstmals für das Geschäftsjahr 2024 danach berichten. |
Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) |
Die LUKB arbeitet an der Umsetzung der Empfehlungen dieser globalen und von der Finanzindustrie geführten Initiative zur Berichterstattung von Klimarisiken und Klimachancen. Sie wird erstmals für das Geschäftsjahr 2024 nach den TCFD-Empfehlungen berichten. |
Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF) |
Die Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF) ist eine Initiative der Finanzbranche zur Standardisierung der Messung und Offenlegung von Emissionen. Die LUKB ist dieser Initiative im November 2023 beigetreten und wird ab Geschäftsbericht 2024 nach den von der PCAF entwickelten globalen Standards die Scope- 3-Emissionen messen und darüber berichten. |
Swiss Sustainable Finance (SSF) | PACTA ist ein Klimaverträglichkeitstest des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF). Mit der PACTA-Methode untersuchen Finanzdienstleister, ob ihre Investitionen und Finanzierungen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen stehen. Die LUKB hat im Jahr 2022 bereits zum zweiten Mal freiwillig an den PACTA-Klimaverträglichkeitstests teilgenommen. |
öbu - Verband für nachhaltiges Wirtschaften |
Der Verband setzt sich für eine prosperierende Wirtschaft unter Einhaltung ökologischer und sozialer Grundsätze ein. Die LUKB ist seit 2007 Mitglied. |
Nachhaltigkeitsnetzwerk Zentralschweiz (NNZ) |
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in der Zentralschweiz zu fördern. Die LUKB ist der Charta des NNZ im Jahr 2021 beigetreten. |
Im Zentrum der Nachhaltigkeitsbestrebungen der LUKB stehen verschiedenste Anspruchsgruppen (Stakeholder). Diese sind Teil der Wertschöpfungskette bzw. kommen mit der Geschäftstätigkeit der LUKB direkt oder indirekt in Berührung. Besondere Bedeutung haben dabei die Stakeholder im Wirtschaftsraum Luzern.
Es ist für die LUKB ein wichtiges Anliegen, mit ihren Stakeholdern einen regelmässigen und engen Austausch zu pflegen sowie eine transparente Kommunikation sicherzustellen. Dieser Dialog schafft gegenseitiges Vertrauen. Zudem lassen sich Bedürfnisse, Erwartungen und Anforderungen, die an die Bank gestellt werden, frühzeitig erkennen und darauf basierend Verbesserungspotenziale ermitteln. Die Tabelle «Wesentliche Themen im Stakeholder-Engagement bzw. -Dialog» auf Seite 30 im Geschäftsbericht gibt einen Überblick über das Engagement und den Dialog der LUKB mit ihren Stakeholdern.
Für die LUKB und ihre Stakeholder sind primär die sieben unten dargestellten Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen (UN) relevant:
Um die richtigen Schwerpunkte zu setzen, hat die LUKB im Geschäftsjahr 2023 eine vertiefte Analyse der für sie wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen durchgeführt. Dabei hat sie mit dem Ansatz der «doppelten Materialität» die Anforderungen der nichtfinanziellen Berichterstattung gemäss Obligationenrecht berücksichtigt. Sie hat einerseits diejenigen Themen ausgewählt, bei denen das Handeln der LUKB die grössten Auswirkungen für die Gesellschaft und die Umwelt hat («Inside-out-Perspektive»), und anderseits Themen definiert, die bezüglich der Risiken und Chancen die grössten Auswirkungen für die LUKB haben («Outside-in-Perspektive»).
Für die Bestimmung der wesentlichen Themen hat eine Arbeitsgruppe von internen Fachspezialistinnen und -spezialisten eine qualitative Analyse durchgeführt. In der Analyse wurden die Auswirkungen der Tätigkeiten der LUKB über die gesamte Wertschöpfungskette sowohl nach der Inside-out- als auch nach der Outside-in-Perspektive identifiziert und bewertet. Als Massstab dienten:
Die nachfolgende Wesentlichkeitsmatrix zeigt die zwölf wesentlichen Themen, einerseits dargestellt nach der Relevanz für die LUKB (waagrechte Achse), und anderseits nach der Relevanz für die Gesellschaft und Umwelt (senkrechte Achse). Je weiter rechts bzw. je weiter oben ein Thema dargestellt ist, desto relevanter ist es.
Weitere Informationen zu den einzelnen wesentlichen Themen sind im Bericht «Unternehmerische Verantwortung» ab Seite 34 zu finden.