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Manuel Meier und Patrick Koller miteinander im Gespräch

MBO: gemeinsam zur Nachfolge-Lösung

Manuel Meier stiess als Projektleiter zum Ettiswiler CNC-Metallzerspanungsbetrieb IBOR. Seit dem Management Buy-Out im 2018 ist er Eigentümer des stark wachsenden KMU.

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Die Anlage reicht bis unter die Hallendecke und ist erst teilweise ausgepackt. «Eine Fünf-Achsen-Fräsmaschine mit 22 Zuführpaletten», schwärmt IBOR-Chef und Teamplayer Manuel Meier. Die jüngste Anschaffung ist auf den unbemannten Betrieb ausgelegt und erlaubt die Aufrechterhaltung der Produktion über Nacht und an den Wochenenden. Kostenpunkt: rund 800'000 Franken.

Die Investition war nötig, denn die Präzisionsteile aus Ettiswil sind gefragt wie nie. Firmen aus der Luft- und Raumfahrt, aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau sowie aus der Automationsbranche setzen auf Zerspanungs-Know-how aus dem Luzerner Hinterland.

30 Polymechaniker, davon vier Lehrlinge, beschäftigt Meier zurzeit; Zahlen, die dokumentieren, dass die IBOR des Jahres 2022 nicht mehr das gleiche Unternehmen ist wie vor 16 Jahren. Als Meier 2006 seine Stelle antrat, vorerst als Projektleiter - wenig später als Produktionsleiter, mit der Aufgabe, die IBOR in eine moderne zukunftsgerichtete Produktionsstätte umzuwandeln, fertigte sie noch kleinere einfachere Metallteile in wiederkehrenden Serien.

Zusammen mit dem damaligen Verwaltungsrat und der Firmenleitung ist man sich einig, dass die Lohnfertigung von margenschwachen Massenteilen keine Zukunft hat. Investitionen in den Maschinenpark werden ausgelöst und man richtet das Leistungsangebot auf Einzelteile und grössere komplexere Teile in der Losgrösse zwischen zehn und 20 aus. Mit dem Mitwirken von Meier kommt das Unternehmen auf stetigen Wachstumskurs, sodass man ihm anfangs 2012 die Geschäftsleitung überträgt. Drei Jahre später wird die Firmennachfolge zum Thema und die Eigentümerfamilie Iseli und er erkennen ein Management-Buy-Out (MBO) als mögliche Lösung. Dass Meiers private Mittel überschaubar sind, ist zu diesem Zeitpunkt nur ein Randthema.

Doch nun greift eine Dynamik, mit der viele Nachfolgewillige konfrontiert sind. Da der Gewinn über die letzten drei bis fünf Jahre die zentrale Variable aller gängiger Bewertungsmethoden ist, treibt jeder positive Jahresabschluss den Wert des Übernahmeobjekts in die Höhe. Manuel Meier drohte zum Opfer seines eigenen Erfolgs zu werden.

«Es kam der Zeitpunkt, an dem man Klarheit haben wollte», erinnert sich der gelernte Polymechaniker mit Abschluss der Höheren Fachschule für Technik. Er wendet sich gemeinsam mit Inhaber Beat Iseli an den Verein KMU Next, der die Beiden an das Treuhandunternehmen Convicta verweist, einen langjährigen Partner der LUKB mit Niederlassungen in Luzern, Sursee und Hochdorf. 

Bei der Convicta landet das Dossier auf dem Tisch des Nachfolgespezialisten Toni Bussmann. Der erfahrene Treuhänder drückt umgehend aufs Tempo. Rückblickend sagt er: «Hätten wir noch einmal ein Jahr zugewartet, wäre Manuel nicht mehr als Nachfolger in Frage gekommen». 

Die heisse Phase begann am Seppitag 2018. Toni Bussmann erinnert sich: «An jenem 19. März lernte ich Manuel Meier und Beat Iseli in den Räumen der IBOR kennen». Als die Teilnehmer der Sitzung gegen 21.00 Uhr auseinandergingen, waren sich Hauptaktionär und Geschäftsführer in zwei Punkten einig. Erstens: die Option familieninterne Nachfolge fällt ausser Betracht. Und zweitens: Es liegt im Interesse des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden, dass Meier das Steuer übernimmt.

Nun lag der Ball wieder bei Toni Bussmann. Er holt die Eigentümerfamilie ins Boot und sucht nach einer für alle involvierten Personen akzeptablen Lösung. Am 21. April stellt er dem Verwaltungsrat sein Konzept vor und am 21. Juni 2018 knallen die Korken: Der Vertrag ist unterschrieben, Manuel Meier ist rückwirkend auf den 1. Januar neuer Alleineigentümer der IBOR AG.

Vertrauen, Wille, Kompetenz und Kreativität - als Gemeinschaftswerk aller Involvierten – führten zu dieser erfolgreichen Firmennachfolge.

Die Finanzierung kombinierte ein Darlehen und eine Solidarbürgschaft der LUKB mit einem nachrangigen Verkäuferdarlehen der Familie Iseli; wobei die Alteigentümer zusätzlich am Jahresgewinn 2018 partizipierten. 

«Meine Erleichterung war riesig», erinnert sich Manuel Meier. Der Dank geht an seine Geschäftspartner, die Familie Iseli und die LUKB sowie an Toni Bussmann. «Er war Auslöser und Wegbereiter der Transaktion».

Dass es auch anders hätte ausgehen können, ist Meier bewusst. Er sieht es am Feld seiner Mitbewerber. «Es verschwinden immer wieder Unternehmen vom Markt, weil die Nachfolgeregelung scheitert».

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