«Unser Geschäftsmodell hat sich auch im turbulenten Jahr 2020 bewährt. Wir haben unsere strategischen Stossrichtungen «Wachstum» und «digitale Transformation» konsequent verfolgt. Trotz des unverändert hohen Margendrucks und der Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie konnten wir den Konzerngewinn um 6.0 Millionen Franken auf 210.9 Millionen Franken verbessern», blickte Daniel Salzmann, CEO der LUKB, an der Medienorientierung zurück. Mit dem Jahr 2020 hat die LUKB ihre Strategieperiode 2016 bis 2020 abgeschlossen. Dazu Salzmann: «Es freut uns, dass wir alle quantitativen Ziele erreicht haben. Beim kumulierten Unternehmensgewinn über fünf Jahre haben wir mit 1'001.3 Millionen Franken das Ziel von 950 Millionen Franken deutlich übertroffen. Während der Strategieperiode 2016 bis 2020 haben wir die Vorgabe von maximal 50% bei der Cost-Income-Ratio (Kosten/Ertragsverhältnis) jederzeit eingehalten. 2020 liegt der Wert dieser Kennzahl bei 45.7%. Damit gehören wir unverändert zu den effizientesten Retailbanken der Schweiz.» Die LUKB bewegt sich bei der Gesamtkapital-Ratio mit 15.8% innerhalb der angestrebten Bandbreite von 14 bis 18% (CET1-Ratio von 12.5% bei einer Zielsetzung von mindestens 12%). Die Ausschüttungsquote (Payout Ratio) für das vergangene Geschäftsjahr liegt bei 50.2%. Auch bei dieser Kennzahl hat die LUKB seit 2016 die formulierte Zielsetzung von 50 bis 60% eingehalten. «Mit diesen Zahlen haben wir uns eine starke Ausgangslage für die neue Strategieperiode 2021 bis 2025 erarbeitet», so das Fazit von Daniel von Salzmann.
Daniel Salzmann zeigte anhand eines Vergleichs mit den Zahlen zu Beginn der nun abgeschlossenen Strategieperiode auf, wie gross die Entwicklungsschritte der LUKB in den letzten fünf Jahren waren: «Im Jahr 2015 haben wir einen Geschäftsertrag von 429.0 Millionen Franken erzielt, im Jahr 2020 531.1 Millionen Franken, also über 100 Millionen Franken mehr. Das ist eine sehr deutliche Steigerung der Ertragskraft. Der Konzerngewinn hat sich ebenfalls kontinuierlich verbessert: von 180.1 Millionen Franken im Jahr 2015 auf 210.9 Millionen Franken im Jahr 2020.»
Auf der Basis des Konzerngewinns von 210.9 Millionen Franken beantragt der LUKB-Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 19. April 2021 die Ausschüttung einer Dividende von 12.50 Franken pro LUKBNamenaktie. Mit dieser geplanten Dividende erhält der Hauptaktionär Kanton Luzern mit seiner Beteiligung von 61.5% an der LUKB 65.3 Millionen Franken. Zusammen mit der nach einer fixen Formel berechneten Abgeltung der Staatsgarantie von 8.2 Millionen Franken und den Kantonssteuern von 7.4 Millionen Franken bezahlt die LUKB dem Kanton Luzern für das Geschäftsjahr 2020 insgesamt wiederum über 80 Millionen Franken. In diesen Betrag nicht eingerechnet sind die Steuern, welche die LUKB als privatrechtliche Aktiengesellschaft auch auf Bundes und Gemeindeebene entrichtet. Daniel Salzmann erinnerte daran, dass die GV 2021 der LUKB aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen wie im Jahr 2020 ohne physische Präsenz der Aktionärinnen und Aktionäre stattfinden wird.
Gemäss Salzmann hat die Corona-Pandemie auch die LUKB vor unerwartete Herausforderungen gestellt: «Es galt, sehr schnell organisatorische Massnahmen zu treffen und die von Bund und Kantonen geforderten Schutzkonzepte umzusetzen. Trotz des behördlich verfügten Lockdowns im Frühling 2020 und der anschliessend stetig ändernden Auflagen waren wir das ganze Jahr über in der Lage, die Luzerner Bevölkerung und Wirtschaft zuverlässig mit Finanzdienstleistungen zu versorgen. Es war und ist uns wichtig, jederzeit für unsere Kundinnen und Kunden da zu sein und unser gesamtes Leistungsspektrum anbieten zu können. Das ist uns dank spezifischer (Schutz-) Massnahmen und elektronischer Kommunikationsmöglichkeiten gelungen.»
Im Rahmen des COVID-19-Kreditprogramms des Bundes hat die LUKB innert weniger Tage über 1'700 Kredite im Umfang von rund 250 Millionen Franken ausbezahlt. Wie Salzmann ausführte, sind von diesen Krediten rund 30 Millionen Franken bereits wieder zurückbezahlt. Der LUKB-CEO weiter: «Bankseitig haben wir zusätzlich 100 Millionen Franken für die sofortige Liquiditätshilfe für unsere KMU-Kunden bereitgestellt. Diese Kreditlimite war schnell vollständig ausgeschöpft. In mehreren Fällen haben wir auch durch die Sistierung von vertraglich vereinbarten Amortisationen bei den Kreditnehmern rasch weitere Entlastungen ermöglicht. Darüber hinaus helfen wir dem Kanton Luzern unentgeltlich bei der Abwicklung und Auszahlung weiterer Unterstützungsleistungen, so zum Beispiel auch bei den aktuell laufenden Härtefallmassnahmen. Auch haben wir im vergangenen Jahr total 50'000 Franken an Luzerner Hilfsorganisationen gespendet und für Betroffene der Corona-Pandemie vorübergehend den Zugang zu Crowdsupporting über unsere Plattform «funders.ch» erleichtert.»
In seiner Präsentation der Abschlusszahlen 2020 führte CFO Marcel Hurschler den Anstieg des Nettoerfolgs aus dem Zinsengeschäft um 17.2 Millionen Franken bzw. 4.9% auf 365.8 Millionen Franken auf zwei Faktoren zurück: «Bei unverändert hohem Margendruck konnten wir einerseits das Volumen im Kundengeschäft steigern. Anderseits waren wir im Tresorerie- und Absicherungsgeschäft wiederum sehr erfolgreich unterwegs.» Hier hat die LUKB gemäss Hurschler das kurzfristige Kreditvolumen bei ausgewählten Grosskunden (in der Regel dem Bundesgesetz über die kollektiven Kapitalanlagen [KAG] unterstellte Immobiliengesellschaften) mit sehr guter Besicherung bzw. sehr gutem Rating ausgebaut. Hurschler: «Diese Positionen prägen mittlerweile die Wachstumsrate bei unseren Ausleihungen entscheidend mit.
Vor dem Hintergrund der Pandemieauswirkungen hat die LUKB die Wertberichtigungen für Kredit-Ausfallrisiken auf 17.8 Millionen Franken erhöht. Hurschler: «Diese Zahl fällt zwar fast doppelt so hoch aus wie im Vorjahr, ist aber im historischen Vergleich noch immer tief. Die von uns erwartete moderate Steigerung des Wertberichtigungsbedarfs ist also eingetroffen. Trotz der aktuell unsicheren Ausgangslage in einzelnen Branchen präsentiert sich unser Kreditportfolio unverändert in einem sehr guten Zustand.»
«Unsere langfristige Strategie zur Verbreiterung der Ertragsbasis sowie die spürbar höheren Transaktionsvolumen auf Kundenseite während der Pandemie führen zu einem erneut verbesserten Ergebnis aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 4.0 Millionen Franken bzw. 4.1% auf 103.3 Millionen Franken», erläuterte CFO Hurschler die Zunahme dieser Ertragskomponente gegenüber 2019. Auch der Ausbau der bankeigenen Handelsaktivitäten zeigt Wirkung. Die LUKB hat das Vorjahresergebnis beim Handelserfolg um 14.6 Millionen Franken bzw. 40.9% auf 50.3 Millionen Franken übertroffen. In dieser Zahl ist auch der Ertrag aus der Emission und dem Handel von Strukturierten Produkten enthalten.
Während der Personalaufwand – unter anderem durch den erfolgten Stellenaufbau (plus 9.1 Vollzeitstellen auf total 1'049.2 Vollzeitstellen Ende 2020) – kontrolliert um 5.6% auf 171.7 Millionen stieg, konnte die LUKB den Sachaufwand mit 71.1 Millionen (plus 0.4%) praktisch auf Vorjahresniveau halten.
Das Volumen der Kundenausleihungen betrug per Ende Jahr insgesamt 34.946 Milliarden Franken, was einer Steigerung um 2.262 Milliarden Franken entspricht (plus 6.9%). Dieses Wachstum ist stark getrieben durch Kredite an (dem KAG unterstellte) Immobiliengesellschaften (Wachstum 1.32 Milliarden Franken) sowie durch die nach ersten Rückzahlungen verbleibenden COVID-19 Kredite von 220 Millionen Franken. Das ordentliche Ausleihungswachstum beträgt noch 0.73 Milliarden Franken bzw. 2.4%.
Ende 2020 verwaltete die LUKB Kundenvermögen in der Höhe von 32.420 Milliarden Franken (exkl. Doppelzählungen). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um rund 1.433 Milliarden Franken. Haupttreiber der Zunahme sind laut CFO Marcel Hurschler das akquirierte Nettoneugeld von 1.314 Milliarden Franken und die erzielte Performance von 118 Millionen Franken.
Sowohl CEO Daniel Salzmann als auch CFO Marcel Hurschler wiesen bei der Analyse der Bilanz darauf hin, dass das Negativzins-Regime nach wie vor eine grosse Herausforderung darstellt. «Wir wollen nicht kurzfristig zum Parkplatz von Liquidität von Kunden werden, die mit uns keine zusätzliche Geschäftsbeziehung pflegen. Wir steuern die Passivgeldbestände, indem wir – via individuelle Vereinbarungen mit unseren Kunden – die Höhe der eingebrachten Kundeneinlagen limitieren und/oder hohe Passivgeldbestände mit Negativzinsen belegen. All dies erfolgt spezifisch unter Würdigung der gesamten Kundenbeziehung», so Hurschler.
Gemäss Hurschler bestehen aktuell mit rund 1'000 Grosskunden Liquiditätsvereinbarungen, davon bezahlen zurzeit lediglich rund 500 Kunden Negativzinsen.
Daniel Salzmann warf auch einen Blick auf die soeben angelaufene Strategieperiode 2021 bis 2025 der LUKB: «Das Marktumfeld wird sich auch in den kommenden fünf Jahren schnell verändern. Dies gilt insbesondere für den digitalen Bereich. Daher werden wir unser Geschäftsmodell – immer mit Blick auf den Kundennutzen – bis ins Jahr 2025 wesentlich entwickeln und transformieren. Wachstum und Effizienz sind dabei unsere strategischen Kernthemen.» Auch für die neue Strategieperiode gibt die LUKB ihre finanziellen Ziele zum Voraus bekannt und wird regelmässig über den Stand der Zielerreichung berichten.
Die finanziellen Ziele betreffen
Auf der Basis ihrer Frühindikatoren geht die LUKB für das Jahr 2021 von einem Wirtschaftswachstum in der Schweiz von 3.8% aus. Gemäss Salzmann hängt dabei viel davon ab, ob und wie schnell die Impfstrategie gegen das Coronavirus zu greifen beginnt und so eine schrittweise Rückkehr ins normale wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben möglich ist. Für das laufende Geschäftsjahr hat sich die LUKB ein Gewinnziel in der Grössenordnung von 2020 gesetzt. «Wir möchten vor Amortisation Goodwill wiederum rund 210 Millionen Franken Konzerngewinn ausweisen. Dies selbstverständlich unter dem Vorbehalt, dass die Schweizer und die Luzerner Wirtschaft von unvorhersehbaren und einschneidenden Ereignissen verschont bleiben», so Salzmann.
Erfolgsrechnung Konzern LUKB (in Mio. Franken) | 2020 | 2019 | +/- in % |
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Nettoerfolg Zinsengeschäft | 365.8 | 348.6 | +4.9% |
Kommissionserfolg | 103.3 | 99.3 | +4.1% |
Handelserfolg | 50.3 | 35.7 | +40.9% |
Übriger ordentlicher Erfolg | 11.8 | 20.8 | -43.3% |
Geschäftsaufwand | 251.0 | 241.1 | +4.1% |
Geschäftserfolg | 250.3 | 238.9 | +4.8% |
Konzerngewinn | 210.9 | 204.9 | +2.9% |
Volumina (in Mio. Franken) | 31.12.2020 | 31.12.2019 | +/- in % |
---|---|---|---|
Kundenausleihungen | 34'946 | 32'684 | +6.9% |
- davon Hypotheken | 30'959 | 28'874 | +7.2% |
Eigenkapital (vor Gewinnverwendung inkl. zweckbestimmte Reserven für allg. Bankrisiken) |
2'982 | 2'866 | +4.0% |
Verwaltete Kundenvermögen (exkl. Doppelzählungen) |
32'420 | 30'987 | +4.2% |
Strategische Kennzahlen (Periode 2016 - 2020) | |
---|---|
Unternehmensgewinn nach Steuern kumuliert, in Mio. Franken Strategisches Ziel: 950 Mio. Franken |
1'001.3 |
Cost-Income-Ratio |
45.7% |
Gesamtkapital-Ratio der risikogewichteten Aktiven Strategisches Ziel: 14 bis 18% nach Basel III - davon CET1-Quote Strategisches Ziel: mindestens 12% |
15.8%
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Leverage Ratio |
7.7% |