Worauf müssen Unternehmerinnen und Unternehmer achten, wenn sie den Schritt in die eigenen vier Wände wagen?
Der Kauf eines Eigenheims ist für jede potenzielle Käuferin und jeden potenziellen Käufer von grosser Bedeutung. Doch wie sieht es speziell für Unternehmerinnen und Unternehmer aus? Philipp Steurer, Teamleiter Private Banking Finanzieren, erläutert, worauf Unternehmerinnen und Unternehmer achten sollten, wenn sie den Schritt in die eigenen vier Wände wagen. Er erklärt die besonderen Überlegungen, die bei der Finanzierung, den eigenen Mitteln und den Vermögenswerten in der Unternehmung eine Rolle spielen. Zudem erfahren Sie, wie sich Renditeliegenschaften von Eigenheimen unterscheiden.
Im Grundsatz ist der Kauf eines Eigenheims für eine Unternehmerin oder einen Unternehmer den gleichen Parametern unterstellt wie bei anderen Käuferschaften. Eine Differenz kann sich beim verfügbaren Einkommen ergeben. Aus steuerlichen Überlegungen zahlt sich eine Unternehmerin oder ein Unternehmer häufig keinen marktgerechten Lohn aus. Dann kann die Bank für die Berechnung der Tragbarkeit zusätzliches Einkommen berücksichtigen, beispielsweise nachhaltige Dividendenauszahlungen. Dabei ist es nicht entscheidend, dass die Zahlungen effektiv fliessen, sondern ob eine Auszahlung aufgrund der erzielten Ergebnisse möglich wäre.
Erforderlich sind gemäss banküblicher Usanz mindestens 20% Eigenkapital. Als Basis gilt jeweils der Bankwert der Liegenschaft, das heisst eine allfällige Differenz zum Kaufpreis wäre zusätzlich durch eigene Mittel zu finanzieren. Bei Objekten im gehobenen Preissegment ist zudem mit einem höheren Eigenmittelanteil zu rechnen. Zusätzliches Eigenkapital neben vorhandenen Barmitteln kann beispielsweise durch Aufnahme eines Lombardkredites gegen Verpfändung von Wertschriften bereitgestellt werden.
Bei einem Eigenheimkauf müssen mindestens 10% in Form von harten Eigenmitteln, beispielsweise aus liquiden Mitteln, beigesteuert werden. Vorsorgekapital aus der 2. Säule gilt nicht als hartes Eigenkapital.
Dies ist sehr situationsbedingt. Eine generelle Antwort kann auf diese Frage nicht gegeben werden. Hier gilt es individuelle Lösungen zu erarbeiten. Manchmal ist dabei auch die Kreativität der Kundenberaterin oder des Kundenberaters gefragt.
Der Beweggrund zum Kauf ist die wohl grösste Differenz. Bei Renditeliegenschaften steht der Ertragsgedanke im Vordergrund, dementsprechend bildet auch der Ertragswert die Basis einer Bankfinanzierung, während beim Eigenheim der Real- oder Substanzwert im Fokus steht.
Für Renditeliegenschaften ist ein Mindesteigenkapital von 25% erforderlich, dieses muss vollständig in Form von hartem Eigenkapital eingebracht werden. Ein weiterer Unterschied zeigt sich bei der Berechnung der Tragbarkeit. Beim Eigenheim ist das Einkommen die Hauptreferenz, während es bei Renditeliegenschaften die Mieteinnahmen sind.
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