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Marktzahlen und Trends zu den Geschäftsflächen: Büro, Verkauf und Industrie im Kanton Luzern
Die Schweizer Wirtschaft bleibt trotz internationaler Unsicherheiten robust. 2024 wuchs das reale BIP um 1.3% und zeigte damit mehr Dynamik als im Vorjahr. Hauptimpulse kamen vom Dienstleistungssektor, insbesondere Gastgewerbe und öffentlicher Hand, sowie der Pharmaindustrie. Privatkonsum und staatliche Investitionen stützen die Konjunktur weiterhin. Für 2025 wird ein moderates BIP-Wachstum von 1.5% erwartet, das unter dem Zehnjahresdurchschnitt liegt. Während die Binnenkonjunktur stabil bleibt, geraten exportorientierte Branchen durch US-Zollpolitik und weltweite Risiken zunehmend unter Druck.
Die Zentralschweiz verfügt über eine breit diversifizierte Wirtschaft mit spezialisierten, wertschöpfungsstarken Unternehmen. In den letzten zehn Jahren stieg die Beschäftigung hier mit 1.5% pro Jahr stärker als im Schweizer Durchschnitt. Im vierten Quartal 2024 verlangsamte sich das Wachstum jedoch, und der Ausblick für 2025 bleibt angesichts globaler Risiken verhalten positiv. Besonders das verarbeitende Gewerbe, das in der Region stark vertreten ist, steht vor Unsicherheiten. Dagegen stützen Bauwirtschaft und Finanzdienstleistungen die regionale Konjunktur.
Die Schweizer Wirtschaft dürfte im Jahr 2025 ein solides Wachstum verzeichnen, aber das internationale Umfeld ist aufgrund der aktuellen Handelsspannungen noch unsicherer geworden. Ein Szenario einer globalen Rezession, das auch hierzulande die Konjunktur schwächen würde, kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Wichtige Wachstumstreiber bleiben derweil der private Konsum, gestützt von der tiefen Inflation und dem günstigen Zinsumfeld, sowie der Baumarkt. Der Kanton Luzern ist den internationalen Unsicherheiten ebenfalls ausgesetzt, profitiert aber von seiner breit abgestützten Wirtschaftsstruktur.
Das Beschäftigungswachstum im Dienstleistungssektor treibt im Kanton Luzern die Nachfrage nach Büroflächen an. Trotz zeitweiliger Neubautätigkeit schrumpfte das Angebot zwischen 2020 und 2024 um fast die Hälfte. Im 1. Quartal 2025 stieg das verfügbare Angebot zwar wieder, liegt mit 5.9% des Bestands aber weiterhin leicht unter dem nationalen Durchschnitt. Neue Büroprojekte sind rar: Das Investitionsvolumen liegt mit 50 Millionen Franken rund 30% unter dem Zehnjahresmittel.
Trotz Strukturwandel durch Homeoffice und Desksharing bleiben die Büromieten im Kanton Luzern stabil. Seit 2015 sind die Angebotsmieten um rund 10% gestiegen – moderat, aber entgegen dem schweizweiten Trend. In der Stadt Luzern liegen die Durchschnittsmieten aktuell bei etwa 280 Franken pro Quadratmeter und Jahr, Spitzenmieten erreichen rund 400 Franken. Die Nachfrage bleibt solide, dürfte sich jedoch angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten etwas abschwächen.
Der Luzerner Büroflächenmarkt profitiert zwar insgesamt vom dynamischen Zentralschweizer Arbeitsmarkt und der wertschöpfungsstarken Wirtschaftsstruktur dieser Region. Das inzwischen schwächere Beschäftigungswachstum und die unsicheren konjunkturellen Aussichten dürften die zusätzliche Flächennachfrage im laufenden Jahr jedoch dämpfen. Die geringe Neubautätigkeit im kantonalen Bürosegment wirkt sich demgegenüber stabilisierend auf die Mietpreisentwicklung aus.
Das Umfeld für den Schweizer Detailhandel hat sich dank sinkender Inflation und niedriger Zinsen zuletzt verbessert, was den Konsum stützt. Dennoch bleibt die Lage im Non-Food-Bereich unsicher: Der Onlinehandel sorgt weiterhin für Konkurrenz, und globale Risiken wie eine mögliche Konjunkturabkühlung oder Handelskonflikte, vor allem mit den USA, könnten den Markt belasten. Entsprechend stehen die Angebotsmieten für Verkaufsflächen im Kanton Luzern und schweizweit unter Druck.
Der Luzerner Markt für Industrieflächen zeigte sich 2024 stabil. Das angebotene Flächenvolumen sank auf unter 1 Prozent des Bestands und liegt damit unter dem Schweizer Durchschnitt; Überkapazitäten gibt es seit Jahren nicht. Allerdings nehmen die Unsicherheiten für exportorientierte Betriebe angesichts globaler Risiken zu, sodass die Nachfrage nach Industrieflächen auch in Luzern nachlassen könnte. Die Neubautätigkeit bleibt rege, besonders in der Stadt Luzern und der nördlichen Agglomeration.
Die Verkaufsflächenmärkte stehen wegen der konjunkturellen Risiken sowie der anhaltenden strukturellen Herausforderungen unter Druck. Auch für Verkaufsflächen an den gut frequentierten Toplagen sind die Perspektiven mit Unsicherheiten behaftet. Noch anspruchsvoller gestaltet sich das Umfeld für industriell genutzte Liegenschaften. Die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Industrie wirkt sich stützend auf die Flächennachfrage aus, aber aufgrund möglicher negativer Auswirkungen der US-Handelspolitik ist dieses Segment aktuell wachsenden Risiken ausgesetzt.