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Trotz des anspruchsvollen Umfelds zeigt sich die Zentralschweizer Wirtschaft widerstandsfähig. Nach einem verhaltenen Jahresbeginn legte der Arbeitsmarkt Mitte Jahr zu: Die Gesamtbeschäftigung wuchs stärker als der landesweite Durchschnitt, blieb jedoch unter den Zuwachsraten der vergangenen Jahre.
Getragen wird das Wachstum vom Dienstleistungssektor – wobei sich insbesondere die Finanzbranche dynamisch entwickelt –, sowie der Bauwirtschaft. Auch Teile der Industrie bleiben in der Zentralschweiz trotz der US-Zölle zuversichtlich. Diese insgesamt stabile Situation widerspiegelt sich auf einem ebenfalls insgesamt stabilen Markt für Gewerbeimmobilien.
Der Luzerner Büroflächenmarkt bleibt robust, verzeichnete 2025 jedoch eine leichte Ausweitung des Angebots. Mit einer Angebotsquote von 5.9% liegt der Kanton knapp über dem Schweizer Durchschnitt, wobei der Zuwachs insbesondere in Rothenburg und Sursee spürbar ist. Die Neubaugesuche legten deutlich zu und erreichten im dritten Quartal ein Investitionsvolumen von rund 130 Millionen Franken, getragen von zwei Grossprojekten. Die Angebotsmieten stiegen moderat um 1.6% und damit weniger stark als landesweit. Aufgrund des nachlassenden Beschäftigungswachstums dürfte die Nachfrage 2026 weiter abflauen, was leichten Druck auf die Angebotsmieten ausübt – hochwertige, gut erschlossene Flächen bleiben jedoch gefragt.
Im Kanton Luzern besteht trotz zeitweise höherer Investitionen derzeit kein Überangebot an Industrie- und Gewerbeflächen. Die Angebotsquote liegt mit 0.6% deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt, was auch auf den hohen Anteil an Eigennutzern zurückzuführen ist. Gleichzeitig belasten wirtschaftliche Unsicherheiten und die US-Handelspolitik den Industriesektor, wodurch sich die Aussichten exportorientierter Unternehmen eingetrübt haben. Entsprechend dürfte die Nachfrage nach Industrieflächen nachlassen und die Vermarktung freier Flächen im kommenden Jahr anspruchsvoller werden.
Der Schweizer Detailhandel profitiert derzeit von steigenden Löhnen, sinkender Inflation und einer durch den Tourismus gestützten Nachfrage. Gleichzeitig könnten verhaltene Arbeitsmarktaussichten die Konsumbereitschaft bremsen. Relevant für den Verkaufsflächenmarkt sind die Einkaufsgewohnheiten. Der Trend hin zum Online-Shopping hält insbesondere im Non-Food-Segment weiter an, was den Bedarf nach Verkaufsflächen reduziert. Entsprechend stehen die Angebotsmieten bei den Verkaufsflächen kantonal wie auch schweizweit unter Druck.