Zählen Sie bei Warmwasser und Heizung auf die Energie der Sonne.
Die grössten «Energiefresser» in einem Haus sind das Heizen, Warmwasser und Haushaltsstrom – entsprechend ist das Einsparpotenzial beträchtlich. Es lohnt sich auf die umweltfreundliche Energiequelle Sonne umzusteigen: Weil die Betriebskosten tiefer sind, sparen Sie langfristig Geld. Zudem profitieren Sie von Förderprogrammen und steigern den Wert Ihrer Immobilie.
Solarenergie ist eine etablierte, bewährte und zukunftsweisende Technologie zur Erzeugung von Strom und Wärme. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und steht zudem kostenlos zur Verfügung. Durch die Nutzung von Solarenergie anstelle fossiler Brennstoffe wie Öl oder Gas sparen Sie CO2 ein. Sie helfen mit, den CO2-Verbrauch der Schweiz zu reduzieren und die Klimaerwärmung zu verlangsamen. So weit so gut – doch, was gilt es bei der Umstellung Ihrer Liegenschaft auf Solarenergie zu beachten? Die LUKB beantwortet die häufigsten Fragen.
Sonnenenergie kann entweder direkt in Wärme (Solarthermie) oder Strom (Photovoltaik) umgewandelt werden. Beide Techniken sind bei Sanierungen oder Neubauten weit verbreitet. Als Nutzflächen stehen Dach, Fassade und Balkongeländer zur Verfügung. Die Unterschiede:
Selbst genutzte Sonnenenergie macht Sie als Eigentümer unabhängig von steigenden Energiepreisen. Die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage ist abhängig von den Erstellungskosten, von der Leistung der Anlage und den Strom-Marktpreisen. Je höher der Eigenverbrauchsanteil, desto rentabler ist die Anlage. Zudem nimmt die Leistungsfähigkeit der PV-Module laufend zu.
Angenommen, die Energiepreise werden in Zukunft aufgrund von Abgaben und dem Ausstieg aus Atomstrom leicht steigen, kann die Amortisationsdauer einer PV-Anlage von bisher 20 auf 10 bis 15 Jahre sinken. Solaranlagen sind bei einer erwarteten Lebensdauer von 25 Jahren eine sowohl ökologische als auch ökonomisch sinnvolle Investition. Mit dem Solarrechner von EnergieSchweiz können die ungefähren Kosten und die Amortisationsdauer ermittelt werden.
Eine übersichtliche Website für sämtliche Fördergelder inkl. Solarenergie ist energiefranken.ch. Solarenergie ist ein wichtiger Bestandteil der Energiestrategie 2050 des Bundes. Sie wird als Einzelmassnahme durch verschiedene Subventionen gefördert – das macht die Investitionen zusätzlich interessant. Mehr zur Förderung auf Bundesebene erfahren Sie bei der Pronovo, der Vollzugsstelle für Förderprogramme bei erneuerbaren Energien.
Mit der Energiespar-Hypothek plus unterstützt auch die LUKB nachhaltige Bauvorhaben: Sie bietet eine Zinsvergünstigung für energieeffiziente Neu- oder Umbauten. Das Produkt steht Privatpersonen und Firmen zur Verfügung.
Wie gehe ich vor, wenn ich Solarenergie nutzen will?
G. E. lebt mit seiner Familie in einem nachhaltig konzipierten und realisierten Eigenheim in der Region Sursee. Die sechs Personen bewohnen eine Fläche von 250 m2.
Der Haushalt verbraucht rund 8'000 kWh Strom pro Jahr. Schon bei der Planung des energieeffizienten Gebäudes war klar, dass ein möglichst grosser Teil des Energiebedarfs mit selbst erzeugtem, erneuerbarem Strom gedeckt werden sollte. Damit dies gelingt, wurde in einem ersten Schritt auf dem Dach eine Photovoltaikanlage (11 kWP) erstellt. Die Investitionen für den Kauf und die Montage der Module betrug abzüglich der staatlichen Fördergelder rund 20'000 Franken.
Um möglichst autark vom öffentlichen Stromnetz zu sein, wird die erzeugte Elektrizität wenn immer machbar direkt im Gebäude genutzt. Dazu koordiniert die Familie Stromverbrauch und -produktion zeitlich. Beispiele dafür: Die Waschmaschine wird tagsüber eingeschaltet, wenn die Sonne scheint; und die Laptops und Smartphones werden dann geladen, wenn Strom produziert wird.
Moderne Smart-Home-Technologien unterstützen diese effiziente Energienutzung zusätzlich. So werden intelligente Haushaltsgeräte an die eigene PV-Anlage gekoppelt und laufen bevorzugt dann, wenn die Sonne scheint und genügend Strom erzeugt. Auf diese Art erreichte die Familie einen Strom-Selbstversorgungsgrad von rund 25 Prozent.
Um noch mehr Eigenstrom zu nutzen und noch autarker zu werden, installierte die Familie 2021 einen zusätzlichen Stromspeicher (26 KWh) im Keller. Dadurch können sie den überschüssig produzierten Strom zwischenspeichern. Der Selbstversorgungsgrad stieg durch diese Massnahme auf 75 Prozent. Die Familie schätzt, dass sich die Investition in rund 15 Jahren amortisieren wird.
Schon ein Jahr später erwies sich diese Rechnung als zu vorsichtig. 2022 stiegen die Strompreise aufgrund externer Einflüsse stark an. Die Nebenkostenabrechnungen und Stromrechnungen von Mietern und Eigentümern schnellten entsprechend in die Höhe. Trotzdem ruhig schlafen konnten die Eigentümer von modernen Photovoltaik-Anlagen. Wie die Familie von G. E. erhielten sie für den nicht selbst verbrauchten Strom sehr hohe Einspeisevergütungen des Netzbetreibers. Diese liessen die Amortisationszeit ihrer PV-Anlagen richtiggehend dahinschmelzen. Für die Familie von G. E. ist die Investition in ihre PV-Anlage und den Batteriespeicher umso mehr eine Erfolgsgeschichte. «Wir haben 2022 anstelle einer Stromrechnung von 1'730 Franken eine Vergütung von 1'590 Franken erhalten – das macht richtig Spass, und wir leisten erst noch einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft», freut sich G. E..