Finanzmarkt-Fokus

Expertinnen und Experten der LUKB teilen Ihre Einschätzung zu einem spezifischen Anlagethema.

Vorsorge 3a clever nutzen: Fonds statt Sparkonto?

Viele Menschen parken ihr Geld für die gebundene Vorsorge 3a auf einem oder mehreren klassischen Vorsorgesparkonten. Das mag bequem sein, bringt aber langfristig kaum Ertrag. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und anhaltender Inflation führt diese Lösung langfristig sogar zu einem Kaufkraftverlust. Wer seine Vorsorge clever anlegen möchte, ist mit Vorsorgefonds besser beraten. Sie ermöglichen nicht nur den Kapitalerhalt, sondern auch einen echten Vermögensaufbau.

Kaufkraftverlust wird oft unterschätzt

Wer Jahr für Jahr Beiträge auf das Vorsorgekonto 3a einzahlt, verfolgt ein klares Ziel: Auch nach der Pensionierung soll der gewohnte Lebensstandard erhalten bleiben. Obwohl die Inflation in der Schweiz moderat ist, führt sie langfristig zu einem spürbaren Kaufkraftverlust.
Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die Dimensionen: 100'000 Franken aus dem Jahr 1994 entsprechen nach Abzug der Teuerung (basierend auf dem Landesindex der Konsumentenpreise) Ende 2024 nur noch rund 82'000 Franken. Abbildung 1 zeigt exemplarisch, wie sich der Teuerungseffekt negativ auf das Vermögen auswirkt.

Abb. 1: Kaufkraftverlust in der Schweiz gemessen am Landesindex der Konsumentenpreise, Wertentwicklung von CHF 100'000 per Ende 1994 Quellen: BFS, LUKB

Aktuell bietet das Sparkonto nur eine moderate Verzinsung. Liegt die Inflationsrate darüber, kann der Kapitalerhalt nicht gewährleistet werden. Eine gute Möglichkeit, die Kaufkraft zu erhalten und zusätzlich Vermögen aufzubauen, sind Vorsorgefonds.

Thomas Eyer, Fondsanalyst
«Vorsorgefonds bieten eine clevere Möglichkeit, um finanziell für die Zukunft vorzusorgen.»
Thomas Eyer, Fondsanalyst

Vorsorgefonds sind eine sinnvolle Alternative zum Sparkonto. Sie sind speziell für die Säule 3a zugelassen und investieren in ein breites Spektrum von Anlageklassen, darunter Aktien und Obligationen, teilweise auch in alternative Anlagen wie Gold oder Immobilien. Durch die Streuung der Investitionen über verschiedene Anlageklassen hinweg werden Risiken reduziert und die Chancen auf langfristige Renditen erhöht.

Welche Fondsstrategie passt zu mir?

Je nach persönlichem Risikoprofil und Anlagehorizont stehen verschiedene Strategien zur Verfügung.

  • Zu den konservativen Strategiefonds zählen Fonds, die zu etwa drei Viertel in Anleihen investieren. Durch den hohen Anteil an Staats- und Unternehmensanleihen mit guter Bonität, soll der Kaufkraftverlust ausgeglichen und somit der Kapitalerhalt sichergestellt werden.
  • Mit ausgewogenen Strategiefonds, die etwa zur Hälfte in Obligationen und Aktien investieren, kann verstärkt an den langfristigen Renditechancen der Aktienmärkte partizipiert werden. Allerdings sind die Wertschwankungen im Vergleich zu einer konservativen Strategie höher.
  • Wachstumsorientierte Strategiefonds investieren rund drei Viertel in Aktien und halten einen geringeren Anteil an Obligationen. Aufgrund des hohen Aktienanteils rückt das Ziel des Kapitalwachstums klar in den Vordergrund. Die Wertschwankungen können jedoch erhöht sein.
  • Bei reinen Aktienstrategien wird ausschliesslich in Aktien investiert. Diese Strategien können interessant sein, wenn der Zeithorizont bis zur Pensionierung mehr als zehn Jahre beträgt. Zwischenzeitliche Kursverluste sollten über einen langen Zeithorizont wettgemacht werden können. Zu beachten ist, dass reine Aktienstrategien das grösste Renditepotenzial, aber auch die grössten Schwankungen aufweisen.
Andreas Müller, Fondsanalyst
«Je höher der Aktienanteil in einem Vorsorgefonds ist, desto grösser sind sowohl der zu erwartende Vermögenzuwachs als auch die möglichen Schwankungen.»
Andreas Müller, Fondsanalyst

Abbildung 2 zeigt die Renditeentwicklung verschiedener Strategien im Zeitraum von 2002 bis 2024.

Abb. 2: Performance verschiedener Strategien in CHF, Aktien: Aktien Welt, Anleihen: vor 2006 Performance Swiss Domestic Government Bond Index, danach Performance Swiss Bond Index AAA-BBB, per Anfang 2002 auf 100 indexiert. Quellen: Bloomberg, Berechnung LUKB

Durchschnittspreiseffekt nutzen: strategisch investieren, Schritt für Schritt

Der Maximalbetrag für Einzahlungen in die Säule 3a beträgt für Erwerbstätige mit Pensionskassenanschluss im Jahr 2025 CHF 7'258 und kann entweder als Einmalbetrag oder gestaffelt über das Jahr hinweg investiert werden. Wer regelmässig in einen Vorsorgefonds investiert, profitiert vom sogenannten Durchschnittspreiseffekt. Bei gleichbleibenden Investitionsbeträgen werden mehr Anteile gekauft, wenn sie günstig sind, und weniger, wenn sie teuer sind. So verteilt sich das Risiko eines ungünstigen Einstiegszeitpunkts.


Fazit: Clever vorsorgen heisst mehr als nur sparen

Das Thema private Vorsorge ist für alle sehr wichtig, denn es geht darum, für die Zeit nach der Pensionierung vorzusorgen und den bisherigen Lebensstandard möglichst zu erhalten. Wer den jährlich zulässigen Maximalbetrag auf sein gebundenes Vorsorgekonto 3a einzahlt, kann von Steuervorteilen profitieren und eine gute Ausgangslage für den Vermögensaufbau schaffen. Anstatt das Geld auf einem aktuell gering verzinsten Sparkonto zu parken, lohnt sich ein Blick auf Vorsorgefonds. Diese bieten nicht nur bessere Renditechancen, sondern auch einen effektiveren Schutz vor Inflation. Gerade bei einem langen Anlagehorizont lohnt sich ein höherer Aktienanteil, selbst wenn es zwischendurch zu Marktschwankungen kommt. Für jedes Risikoprofil gibt es passende Fondsstrategien – von konservativ bis wachstumsorientiert. Wer seine Vorsorge clever nutzt, sorgt nicht nur für später vor, sondern baut heute schon gezielt Vermögen auf.

Möchten Sie Ihre Vorsorge gezielt mit einem Vorsorgefonds optimieren?

Lassen Sie sich persönlich beraten: Ihre Kundenberaterin oder Ihr Kundenberater unterstützt Sie gerne dabei, die passende Fondsstrategie für Ihre Vorsorge zu finden.




Das könnte Sie auch interessieren

Ihre Ansprechpartner
Thomas Eyer
Thomas
Eyer
Thomas Eyer
Fondsanalyst
Andreas Müller
Andreas
Müller
Andreas Müller
Fondsanalyst