Expertinnen und Experten der LUKB teilen Ihre Einschätzung zu einem spezifischen Anlagethema.
Die Schweiz steuert auf ein Umfeld mit noch niedrigeren Zinsen zu, was die Erträge auf Spar- und Festgeldkonten nochmals schmälern dürfte. Liegt die Inflationsrate über der Verzinsungsrate, droht sogar ein Kaufkraftverlust. Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, nicht zu viel Liquidität zu halten und stattdessen nach Anlagechancen Ausschau zu halten. Attraktive Anlagemöglichkeiten bieten: Unternehmensanleihen in Schweizer Franken, Staatsanleihen in Fremdwährung, Schweizer Immobilienfonds sowie Dividenden- und Wachstumsaktien.
Sinkende Zinsen sind für die Wirtschaft eine gute Nachricht, für Sparerinnen und Sparer sind sie ein Ärgernis. Denn je tiefer der Leitzins der Notenbanken, desto tiefer ist auch die Verzinsung auf dem Spar- und Festgeldkonto. Übersteigt zudem die Teuerung die Verzinsung, wie dies in den letzten Jahren der Fall war, droht ein Kaufkraftverlust. Abbildung 1 zeigt den inflationsbedingten Kaufkraftverlust in der Schweiz in den letzten 5 Jahren. Hatte man Anfang 2018 100'000 Franken auf dem Konto, so wiesen diese Ende 2023 nur noch eine Kaufkraft von 95'500 Franken auf.
Vor dem Hintergrund niedriger Zinsen und einem drohenden Kaufkraftverlust ist es ratsam, nicht zu viel Liquidität zu halten und sich nach Anlagemöglichkeiten mit höherem Renditepotenzial umzuschauen.
Im aktuellen Umfeld eines robusten Schweizer und moderaten globalen Wirtschaftswachstums sowie anstehender Zinssenkungen der Notenbanken sehen wir Chancen in den folgenden Anlagemöglichkeiten:
Anleihen können von sinkenden Zinsen profitieren. Derzeit sind in Schweizer Franken vor allem Unternehmensanleihen interessant, da sie eine höhere Rendite als Schweizer Staatsanleihen bieten. Das Risiko bleibt überschaubar, wenn in Unternehmensanleihen mit guter Bonität investiert wird. Bei Fremdwährungsanleihen sind die Kreditrisikoprämien für Unternehmensanleihen tief und damit unattraktiv, weshalb wir Staatsanleihen bevorzugen.
Ein stabiles Wirtschaftswachstum und tiefe Zinsen schaffen ein positives Umfeld für Immobilienfonds. Die robuste Wirtschaft fördert die Zuwanderung, was die Nachfrage nach Wohnraum erhöht. Dadurch steigen die Angebotsmieten und die Leerstände sinken, was zu höheren Mieteinnahmen führt. Gewerbeimmobilienfonds profitieren von der guten Konjunktur. Sinkende Zinsen senken die Finanzierungskosten und führen zu höheren Bewertungen. Beides ist für Immobilienfonds ebenfalls vorteilhaft.
Auch Aktien profitieren in der Regel von Zinssenkungen. Voraussetzung ist, dass sich die Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs befindet, wovon wir derzeit ausgehen. Dividendenaktien werden in einem Niedrigzinsumfeld interessanter, da die Dividendenrendite im Vergleich zur Anleiherendite steigt. Wer Dividendentitel sucht, kommt an Schweizer Aktien nicht vorbei. Denn neben der Höhe der Dividende ist auch die Sicherheit, also die Wahrscheinlichkeit, dass die Dividende ausbezahlt wird, wichtig. Beides ist bei Schweizer Aktien oft vorteilhaft. Auf dem Schweizer Aktienmarkt gibt es einige interessante Unternehmen, die hohe und konstante Dividenden ausschütten. Dazu gehören beispielsweise Nestlé, Roche und Novartis.
Wachstumsaktien, das heisst Aktien von Unternehmen mit starkem Umsatz- und Gewinnwachstum, wie zum Beispiel zuletzt die grossen US-Technologieunternehmen, profitieren tendenziell überdurchschnittlich von sinkenden Zinsen. Dies liegt daran, dass der Barwert der zukünftigen Gewinne aufgrund des niedrigeren Diskontierungssatzes höher ausfällt.
Abbildung 2 zeigt, dass die Performance im Zeitablauf umso höher ausfällt, je risikoreicher eine Anlage ist. Mit Sparkonten konnte der Kaufkraftverlust in den letzten 10 Jahren nicht kompensiert werden, womit ein Realwertverlust resultierte. Mit Unternehmensanleihen in Schweizer Franken konnte die Kaufkraft erhalten und mit Schweizer Dividendenaktien und Immobilienfonds Vermögen aufgebaut werden.
Die Schweiz befindet sich auf dem Weg zurück in ein Umfeld mit niedrigen Zinsen. Es ist zu erwarten, dass die SNB den Leitzins nochmals senken wird, was zu einem weiteren Rückgang der Erträge auf Spar- und Festgeldkonten führen dürfte. Sollte die Inflationsrate über dem Zinsniveau liegen, droht ein Kaufkraftverlust. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, nicht zu viel Liquidität zu halten und nach Opportunitäten Ausschau zu halten. Chancen bieten im aktuellen Umfeld unter anderem Unternehmensanleihen in Schweizer Franken, Staatsanleihen in Fremdwährung, Schweizer Immobilienfonds, Dividendenaktien und Wachstumstitel.
Kundinnen und Kunden, die ihr Geld lieber professionell verwalten lassen möchten, haben die Möglichkeit, in Strategiefonds zu investieren. Diese Fonds sind darauf ausgelegt, die Chancen eines sinkenden Zinsniveaus sowie eines Niedrigzinsumfelds zu nutzen. Die LUKB stellt für die verschiedenen individuellen Risikoprofile geeignete Strategiefonds zur Verfügung.
Ihre LUKB-Kundenberaterin oder Ihr LUKB-Kundenberater unterstützt Sie gerne bei der Fondsauswahl.