Finanzmarkt-Fokus

Expertinnen und Experten der LUKB teilen Ihre Einschätzung zu einem spezifischen Anlagethema.

Strategiefonds: von der geschickten Kombination verschiedener Anlage­klassen profitieren

Schweizer Anlegerinnen und Anleger halten viel Bargeld auf ihren Konten. Eine zu hohe Bargeldmenge ist jedoch oft nicht optimal. Einerseits verlieren die Barmittel durch die Inflation an Wert, andererseits verpassen Anlegerinnen und Anleger die Chance auf attraktive Renditen an den Finanzmärkten. Eine interessante Anlagemöglichkeit bieten hier Strategiefonds. Strategiefonds sind von professionellen Vermögensverwaltern verwaltete, gut diversifizierte Fonds, die verschiedene Anlageklassen geschickt kombinieren. Bereits für kleine Anlagesummen sind Strategiefonds zugänglich.

Kaufkraftverlust bei Bargeld berücksichtigen

Eine hohe Bargeldhaltung birgt versteckte Risiken, denn Bargeld verliert durch die Inflation an Wert. Inflation bedeutet, dass Produkte und Dienstleistungen mit der Zeit teurer werden und man mit dem gleichen Geldbetrag weniger kaufen kann. Abbildung 1 zeigt den Kaufkraftverlust in der Schweiz in den letzten 30 Jahren. Hatte man 1993 CHF 100'000 auf dem Konto, so haben diese Ende 2023 nur noch eine Kaufkraft von CHF 82'500. Auch wenn die Inflation in der Schweiz niedriger ist als im Ausland, ist der Wertverlust über die Zeit doch beachtlich.

Abb. 1: Kaufkraftverlust in der Schweiz gemessen am Landesindex der Konsumentenpreise, Wertentwicklung von CHF 100'000 seit Ende 1993 Quellen: BFS, LUKB

Eine gute Möglichkeit, diesem Wertverlust entgegenzuwirken und Ersparnisse aufzubauen, ist der Kauf eines Strategiefonds.

Strategiefonds kombinieren geschickt verschiedene Anlageklassen

Ein Strategiefonds ist ein von professionellen Vermögensverwaltern verwalteter Fonds, der nach einer festgelegten Strategie in verschiedene Anlageklassen wie Anleihen, Aktien, Gold, Immobilien usw. investiert. Durch die geschickte Kombination dieser Anlageklassen werden die Rendite-Risiko-Eigenschaften des Fonds optimiert. Dadurch kann das Verlustrisiko reduziert und das Ertragspotenzial gesteigert werden. Während Anleihen dem Portfolio Stabilität verleihen, sind Aktien für die Wertsteigerung verantwortlich. Gold, Immobilien und Rohstoffe runden das Portfolio ab und streuen die Risiken zusätzlich. Verluste in einer Anlageklasse können durch Gewinne in anderen ausgeglichen werden.

Thomas Eyer, Fondsanalyst
«Strategiefonds setzen gezielt auf eine geschickte Kombination verschiedener Anlageklassen.»
Thomas Eyer, Fondsanalyst

Längerer Anlagehorizont, geringeres Verlustrisiko

Grundsätzlich gilt: Je länger der Anlagehorizont, desto grösser ist die Chance auf eine positive Rendite bzw. desto geringer ist das Verlustrisiko. Auch wenn Strategiefonds verschiedene Anlageklassen und die Marktgegebenheiten berücksichtigen, kann es kurzfristig zu Kurskorrekturen kommen. Diese können jedoch mit der Zeit wieder wettgemacht werden. Wir haben eine ausgewogene Anlagestrategie während 35 Jahren betrachtet und untersucht, wie häufig Gewinne und Verluste auftraten. Das Ergebnis ist in Abbildung 2 dargestellt. Bei einer Anlagedauer von 3 Jahren traten in 23 % der Fälle Verluste auf. Bei einer Anlagedauer von 5 Jahren reduzierte sich die Verlustquote auf 14 %. Bei einer Anlagedauer von 7 Jahren gab es praktisch keine Verluste mehr und bei einer Anlagedauer von 10 Jahren wurde immer eine positive Performance erzielt.

Abb. 2: Häufigkeit von Gewinnen und Verlusten nach Anlagedauer, rollierende Perioden auf Monatsbasis, ausgewogene Strategie in CHF über 35 Jahre Quellen: Bloomberg, LUKB

Die Zahlen verdeutlichen, dass ein längerer Anlagehorizont die Wahrscheinlichkeit von Verlusten erheblich reduziert und die Chancen auf positive Renditen erhöht.

Andreas Müller, Fondsanalyst
«Je länger der Anlagehorizont, desto grösser ist die Chance auf eine positive Rendite.»
Andreas Müller, Fondsanalyst

Wahl der geeigneten Anlagestrategie

Die Wahl der Anlagestrategie spielt beim Vermögensaufbau eine entscheidende Rolle. Ausgehend von den persönlichen Voraussetzungen, der Risikobereitschaft, der Risikofähigkeit und dem Anlagehorizont kann die individuelle Anlagestrategie definiert werden.

Für einen Strategiefonds gilt: Je höher der Aktienanteil, desto höher die Zielrendite, aber auch desto grösser die Schwankungsbreite.

  • Zu den konservativen, einkommensorientierten Strategiefonds zählen Fonds mit einem hohen Anleihenanteil, der etwa drei Viertel ausmacht. Der hohe Anteil an Staats- und Unternehmensanleihen guter Bonität, gemischt mit einem geringen Aktienanteil, zielt auf einen Ausgleich des Kaufkraftverlustes und damit auf Kapitalerhalt ab.
  • Mit ausgewogenen Strategiefonds, die etwa zur Hälfte in Obligationen und Aktien investieren, kann verstärkt an den langfristigen Renditechancen der Märkte partizipiert werden. Allerdings sind die Wertschwankungen im Vergleich zu einer konservativen Strategie höher.
  • Die wachstumsorientierten Strategien weisen einen überwiegenden Aktienanteil, meist rund zwei Drittel, und einen geringeren Obligationenanteil auf. Mit dem hohen Aktienanteil rückt das Ziel von Kapitalwachstum klar in den Vordergrund. Die Wertschwankungen können jedoch erhöht sein.
Abb. 3: Gesamtrendite in CHF, per Ende Juni 2004 auf 100 indexiert Quellen: Bloomberg, LUKB

Zusammenfassung

Bargeld auf dem Konto ist dem Kaufkraftverlust ausgesetzt. Ein zu hoher Bestand ist möglicherweise nicht optimal. Eine gute Möglichkeit, um dem drohenden Wertverlust entgegenzuwirken und Vermögen aufzubauen, bieten Strategiefonds. Strategiefonds sind von professionellen Vermögensverwaltern verwaltete, gut diversifizierte Fonds, die verschiedene Anlageklassen geschickt kombinieren und bereits für kleine Anlagesummen zugänglich sind. Je höher der Aktienanteil in einer Anlagestrategie gewählt wird, desto höher ist die zu erwartende Rendite, allerdings können zwischenzeitlich auch grössere Kursverluste auftreten. Für die verschiedenen individuellen Risikoprofile stellt die LUKB geeignete Strategiefonds zur Verfügung.

Ihre LUKB-Kundenberaterin oder Ihr LUKB-Kundenberater unterstützt Sie gerne bei der Fondsauswahl.




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