Finanzthema der Woche

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Nvidia überzeugt, doch die Märkte bleiben unter Druck

Gute Nvidia-Resultate

Nach der deutlichen Korrektur in der Vorwoche, besonders bei Technologie-Titeln, richteten die Marktteilnehmer den Fokus in dieser Woche auf die Quartalszahlen von Nvidia. Der amerikanische Spezialist für KI-Chips legte ein gutes Ergebnis vor und gab einen optimistischen Ausblick für das laufende Quartal. Das liess die Sorgen hinsichtlich einer nachlassenden Nachfrage vorerst verstummen und war eine gute Nachricht für das gesamte KI-Ökosystem. Doch die Euphorie über die starken Nvidia-Zahlen hielt an den Aktienmärkten nur kurz. Erhöhte Bewertungen, besonders von Aktien im Bereich der künstlichen Intelligenz, und die Aussicht, dass die US-Notenbank die Zinsen weniger stark senken könnte als erhofft, belasteten die Finanzmärkte.

«Risk-off»-Phase hält an

Die Aktienmärkte verbuchten teils deutliche Abgaben. Auch Kryptowährungen gerieten erneut unter Druck, so fiel der Bitcoin unter die Marke von 90'000 US-Dollar und liegt damit seit Jahresbeginn deutlich im Minus. Der Schweizer Aktienmarkt notierte ebenfalls im Minus, jedoch in deutlich geringerem Ausmass als in der Eurozone oder in den USA. So sorgte das Börsenschwergewicht Roche dank positiver Studienergebnisse erneut für Schlagzeilen und legte deutlich zu. Der Goldpreis und festverzinsliche Anlagen entzogen sich der Marktkorrektur weitgehend, was den Wert einer sorgfältig strukturierten Portfoliodiversifikation erneut unterstreicht.

US-Notenbank uneins

Das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der letzten Zinssitzung der US-Notenbank zeigt, dass die Währungshüter über den künftigen Zinskurs uneins waren. Die meisten Fed-Mitglieder sprachen sich gegen weitere Zinssenkungen an der kommenden Sitzung im Dezember aus. Sie wiesen unter anderem auf die in den letzten Monaten gestiegene Inflation hin. Gleichzeitig gab es Währungshüter, die sich für weitere Zinssenkungen aussprachen. Wir erwarten jedoch, dass die Fed den Leitzins im Dezember bei 4 % belässt. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass die Inflationsrate in den nächsten Monaten weiter steigen dürfte.

Reales Schweizer BIP, in % zum Vorquartal

Die Wirtschaftsleistung der Schweiz sank gemäss einer Schnellschätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) im 3. Quartal um 0.5 % zum Vorquartal. Als Grund wird ein Produktionsrückgang in den Bereichen Pharma und Chemie genannt. Detaildaten folgen am kommenden Freitag, dem 28. November. Eine längere Schrumpfungsphase scheint jedoch unwahrscheinlich, da Frühindikatoren auf eine Erholung im 4. Quartal hindeuten. 

Marc Häfliger, Investment Stratege, 22. November 2025

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