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Die LUKB-Experten blicken auf ein aktuelles Thema und ordnen es für Sie ein.
Die Teilnehmer an den Finanzmärkten haben nächste Woche einige wichtige Konjunkturdaten aus der Schweiz auf dem Radarschirm. Allen voran zählt dazu die Inflationsrate für Oktober, die am kommenden Freitag publiziert wird. Sie steht deshalb im Visier der Marktakteure, weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) darauf fokussiert. Ihr Ziel ist es, ein stabiles Preisniveau für die Schweiz zu gewährleisten. Das hat sie geschafft, denn seit Mitte des letzten Jahres befindet sich die Teuerungsrate im Band von 0 bis 2%. Dieses Band hält die SNB mit Preisstabilität vereinbar.
Für Oktober erwarten wir, dass die Inflationsrate unverändert bei 0.8% bleibt. Üblicherweise dürften dabei die Preise für Dienstleistungen im Reise- und Tourismussektor aufgrund der Herbstferien gestiegen sein. Dämpfende Effekte sollten dagegen vom starken Franken ausgegangen sein. Aufgrund der Frankenstärke nahmen die Preise für Importgüter bereits in den Vormonaten ab. Für dieses Jahr prognostizieren wir, dass die Inflation im Durchschnitt 1.1% betragen wird, nach 2.1% im letzten Jahr. Für 2025 rechnen wir mit einem Rückgang auf 0.8%. Einem kräftigeren Rückgang stehen dabei noch die erhöhte Dienstleistungsinflation und die Mieten entgegen. Doch die Mietinflation dürfte sich im Verlauf von 2025 entspannen, denn der hypothekarische Referenzzinssatz wird vorerst nicht weiter steigen und könnte sogar sinken.
Die Schweizer Währungshüter signalisierten bereits an ihrer Sitzung im September, dass sie den Leitzins noch weiter senken wollen. Der Inflationsrückgang gibt ihnen jedenfalls den Spielraum dazu. Wir erwarten daher, dass sie den Leitzins bis März nächsten Jahres auf 0.5% reduzieren wird. Zinssätze mit kurzen Laufzeiten wie der Geldmarktzins SARON dürften im Einklang mit dem Leitzins weiter fallen. Dagegen gehen wir davon aus, dass die Renditen in längeren Laufzeiten, wie die von 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen, kaum auf die erwarteten nächsten Zinssenkungen reagieren werden. Sie dürften etwa auf den aktuellen Niveaus bleiben, da die Zinsschritte der SNB zu einem grossen Teil bereits an den Finanzmärkten eingepreist sind.
Brian Mandt, Chefökonom, 26. Oktober 2024