Was ist Vermögensverwaltung? Was ist Vermögensberatung? Erfahren Sie mehr über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Anlageformen.
Bevor Sie investieren, sollten Sie Ihre persönlichen Voraussetzungen prüfen und grundlegende Anlageprinzipien beachten. Ihre individuelle Situation und Präferenzen sind ausschlaggebend für die Wahl der passenden Anlageform.
Als Faustregel gilt, mindestens drei Monatslöhne als Reserve zu haben. Aus Angst vor Verlusten deponieren viele Sparerinnen und Sparer ihr Geld nur auf dem Sparkonto, in der Meinung sie könnten nichts verlieren. Wer Geld auf einem Sparkonto hat, bekommt von der Bank jährlich einen Zins ausbezahlt. Dieser Zinssatz ist jedoch meist tiefer als die Inflation, was zur Folge hat, dass das Geld auf dem Sparkonto an Kaufkraft verliert.
Wer sein Geld in Wertschriften investiert, hat die Chance, Rendite zu erwirtschaften – also Geld zu verdienen. Wenn Sie sich Gedanken machen, wie Sie ihr Geld anlegen sollen, ist der erste wichtige Schritt bereits erfolgt. Denn Sie haben die Frage, ob Sie Geld überhaupt anlegen sollen, für sich mit «Ja» beantwortet.
Unabhängig von der Anlageform sollten Sie folgende Grundsätze beachten:
Im Kern geht es bei jeder Bank darum, die Kundinnen und Kunden im ganzen Anlageprozess gemäss Ihren individuellen Bedürfnissen zu begleiten. Je nach Präferenzen und Kenntnissen kann im Grundsatz zwischen zwei Typen von Anlagelösungen gewählt werden, bei denen die Bank die Kundschaft in unterschiedlicher Weise unterstützt:
Sowohl die Vermögensberatung als auch die Vermögensverwaltung bieten Zugang zum Expertenwissen der Bank.
Bei der Vermögensberatung haben Sie mehr Einfluss, tragen aber auch mehr Verantwortung. Bei der Vermögensverwaltung überlassen Sie die Entscheidungen der Bank und nutzen damit das Fachwissen der Expertinnen und Experten für Ihr Portfolio: Von der Auswahl und Überwachung der einzelnen Anlageinstrumente (Research), über die aktive Portfolio-Bewirtschaftung und Berücksichtigung des aktuellen Marktumfeldes durch die Portfolio Managerin oder den Portfolio Manager bis hin zur transparenten Berichterstattung über die Ergebnisse im Rahmen eines umfassenden Reportings.
Beide Anlageformen sind etablierte Dienstleistungen. Die Frage ist, was am besten zu Ihrer persönlichen Situation und Ihren individuellen Präferenzen passt. Um herauszufinden, ob die Eigenheiten der jeweiligen Anlageform für Sie ein Vor- oder Nachteil darstellen, können die nachfolgenden Kriterien als Entscheidungshilfe dienen.
1. Ihr Anlagewissen: Mit Anlageentscheiden ist es wie mit anderen Entscheidungen: Gute Entscheide erfordern Kompetenz und Fachwissen. Um Anlageentscheide (mit Unterstützung) selbst treffen zu können, braucht es ein Minimum an Anlagewissen. Kennen Sie sich mit den Funktionsweisen von Anlageinstrumenten aus? Kennen Sie die Rendite-/Risikoeigenschaften von Anlageklassen? Verstehen Sie etwas von der Dynamik an den Finanzmärkten?
2. Ihr Interesse an Anlagethemen: Neben dem Grundverständnis und dem Wissen ist das Interesse für Anlagethemen sehr wichtig. Somit stellt sich nicht nur die Frage, ob Sie gewisse Kenntnisse haben. Sondern auch, ob Sie diese Kenntnisse einsetzen möchten. Interessieren Sie sich für Anlagen und beschäftigen Sie sich gerne mit Anlagethemen? Passion ist nicht nötig. Aber ein gewisses Interesse sollte vorhanden sein, damit es Sinn ergibt, dass Sie sich selbst aktiv in den Anlageprozess bzw. die Anlageentscheide einbringen.
3. Ihre verfügbare Zeit: Haben Sie die Zeit, sich sorgfältig um die Bewirtschaftung Ihres Portfolios zu kümmern? Können und möchten Sie es sich zeitlich einrichten, Anlagevorschläge mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater zu diskutieren und Umschichtungen und Transaktionen selbst vorzunehmen?
Je überzeugter Sie all diese Fragen mit «Ja» beantworten können, desto sinnvoller ist es, dass Sie in den Anlageprozess eingebunden sind, Ihre Anlageentscheide selbst treffen und dabei (punktuell oder umfangreich) auf die Unterstützung einer Anlageberaterin oder eines Anlageberaters zurückgreifen. Sie bekommen so zudem die Ergebnisse aus Ihren Anlageentscheiden unmittelbar mit, was einen direkten Lerneffekt mit sich bringt. Fehlendes Interesse, mangelnde Kenntnisse und knappe zeitliche Ressourcen sprechen hingegen für eine Mandatslösung mit Delegation an die Bank.
Investieren Sie erst, wenn Sie – basierend auf Ihrer Risikofähigkeit und Risikobereitschaft – Ihre optimale Anlagestrategie kennen.
Entscheiden Sie sich für eine diversifizierte Anlage, die sich mit Ihrer persönlichen Strategie deckt und halten Sie diszipliniert an dieser Strategie fest. Ob Sie als Anlegerin oder Anleger Ihre Investitionen mit Unterstützung der Bank selber tätigen möchten (Vermögensberatung) oder dies weitgehend an die Anlageexperten der Bank delegieren möchten (Vermögensverwaltung), hängt wesentlich von folgenden Faktoren ab: Haben Sie das Wissen, das Interesse und die Zeit sich mit Anlagethemen auseinander zu setzen? Falls das gegeben ist, kann eine Vermögensberatungslösung für Sie sinnvoll sein. Falls nicht, ist ein Vermögensverwaltungsmandat die passendere Lösung. Um diesen wichtigen Entscheid zu treffen, ist ein Gespräch bei Ihrem persönlichen Kundenberater bzw. Ihrer Kundenberaterin empfehlenswert.