Alle drei Säulen des Schweizer Vorsorge-Systems einfach erklärt.
Das Schweizer Vorsorge-System basiert auf drei Säulen und hat zum Ziel, die Schweizer Bevölkerung im Alter, bei Invalidität und im Todesfall finanziell abzusichern. Die 1. Säule dient der staatlichen, die 2. Säule der beruflichen und die 3. Säule der privaten Vorsorge.
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Die 1. Säule ist die staatliche Vorsorge, die auf Ihrer Lohnabrechnung als AHV/IV/EO-Beitrag jeweils in Abzug gebracht wird. Sie dient der eigenen Existenzsicherung. Dieser Beitrag wird nach dem Umlageverfahren finanziert: Die Erwerbstätigen finanzieren mit ihren Beiträgen die Renten der aktuell Pensionierten.
Die 2. Säule ist die berufliche Vorsorge (BVG), die sogenannte Pensionskasse, die bei Erwerbsausfall und im Alter Ihren gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten soll. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sparen sich über diese Säule ihr eigenes Kapital an, das nach der Pensionierung ausbezahlt wird.
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Sowohl die 1. Säule (AHV) wie auch die 2. Säule (BVG) sind obligatorisch und decken zusammen meist 60% des zuletzt ausbezahlten Lohns ab. Die so entstandene Lücke (Vorsorgelücke) zum ursprünglichen Einkommen können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch die Einzahlung in die 3. Säule verkleinern.
Damit eine Person obligatorisch gemäss BVG versichert ist, muss der Jahreslohn mindestens 22'050 Franken betragen, ansonsten fallen die Leistungen der 2. Säule weg. Die 1. Säule hingegen kennt keinen Mindest-Jahreslohn. Ab einem jährliche Einkommen von 88'200 Franken ist jedoch die maximale AHV-Rente erreicht. Bei höherem Einkommen sinkt entsprechend der prozentualer Anteil der Rente, wodurch sich die Vorsorgelücke vergrössert.
Die 3. Säule ist die freiwillige, private Vorsorge, mit der man sein Einkommen im Alter verbessern und Steuern sparen kann. Sie entscheiden also selbst, ob Sie zusätzlich zur 1. und 2. Säule eine 3. Säule aufbauen möchten. Bis zu einem vorgeschriebenen Maximalbetrag pro Jahr bestimmen Sie selbst, wie viel Sie einzahlen und somit steuerlich in Abzug bringen möchten.
So weit so gut? Nehmen Sie sich 3 Minuten Zeit und lassen Sie sich das System der 3. Säule in unserem Video noch etwas umfassender erklären.
Die sogenannte freie Selbstvorsorge oder Säule 3b ist ein Oberbegriff für jegliche Art des Sparens zur Erreichung der persönlichen Vorsorgeziele ausserhalb der staatlichen (1. Säule), der beruflichen (2. Säule) und der gebundenen privaten Vorsorge (Säule 3a). Im Unterschied zur Säule 3a geniesst die Säule 3b zwar keine Steuervorteile (konkret: die geleisteten Beiträge können nicht vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden), dafür geniessen die Anleger volle Flexibilität.
Zur Schliessung möglicher Vorsorgelücken gibt es in der Säule 3b eine Vielzahl von unterschiedlichen Versicherungs- und Banklösungen. Während sich die Versicherungslösungen vor allem für die Absicherung von Risiken (Erwerbsunfähigkeit und Todesfall) eignen, sind Banklösungen für das Alterssparen zu bevorzugen.